Anna Oppermann: Statement und Dokumentation zu »Künstler sein (Zeichnen nach der Natur zum Beispiel Lindenblütenblätter)«

Frauen Video Arbeiten

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Portrait Frau
Anna Oppermann: Statement und Dokumentation zu »Künstler sein (Zeichnen nach der Natur zum Beispiel Lindenblütenblätter)«, 1977
© Oppermann
Anna Oppermann: Statement und Dokumentation zu »Künstler sein (Zeichnen nach der Natur zum Beispiel Lindenblütenblätter)«
Entstehungsjahr: 1977
Material/Technik: Video, Farbe, stereo, 4:3
ZKM |​ Archiv
Copyright: © Anna Oppermann / Michael Geißler

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Michael Geißlers Videokamera ist auf Anna Oppermann gerichtet, die inmitten ihres "Ensembles" sitzt, einer Installation für die documenta 6 in Kassel 1977. Oppermann selbst bezeichnete ihre Ensembles, eine Zusammenstellung verschiedener Gegenstände, die eher die Prozesshaftigkeit des Kunstobjekts darstellen, als "Angebot zur Kommunikation". Dann spricht sie, teils stockend, von Mängeln, von Unzulänglichkeiten. Weist darauf hin, dass die Gegenstände in ihrem Ensemble »Künstler sein (Zeichnen nach der Natur zum Beispiel Lindenblütenblätter)​«​ selbst vollkommener sind als jeder Versuch ihrer Darstellung. Oppermann hatte bereits mit dem Mittel der Videodokumentation gearbeitet. Der Aufbau ihrer Installationen sollte mit dem schweifenden Kameraauge wahrgenommen, Einzelheiten fokussiert werden können. Nun ist sie selbst in den Fokus des Videoaktivisten Geißlers gerückt. Ihre Installationen stellten in den 1970er Jahren ein Novum dar. Statt vollendeter Werke schuf sie ein Abbild des Prozesses, löste sich vom bisherigen Darstellungsduktus. Ihre Arbeiten laden bis heute zur Kommunikation ein über viele Ebenen der Erhabenheit des Gegenstandes und der Natur.
 
Anna Oppermann
Geboren 1940 in Eutin, studierte von 1962 - 1968 Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und Philosophie an der Universität Hamburg. Teilnahme an der documenta 6 und 8 in Kassel. 1976 und 1978 Gastprofessuren an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, danach Professur an der Bergischen Universität Wuppertal von 1982 - 1990. Anschliessend Professorin an der Universität der Künste Berlin (1991 - 1993). 1993 in Celle verstorben.
 
Michael Geißler
Geboren 1942 in Berlin. Nach seiner Schulausbildung absolvierte er eine Kaufmannslehre. Darauf folgte ein Studium der Wirtschaftswerbung an der Akademie für Grafik, Druck und Werbung in Berlin. Er gehörte zum ersten Jahrgang der Berliner Filmakademie dffb (Kamera & Regie), wurde aber bereits nach einem Jahr zwangsexmatrikuliert. Er hatte ab 1975 die technische Leitung des Video-Forums bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin inne und erhielt schließlich an der Freien Universität Berlin am Institut für Publizistik einen Lehrauftrag für “Alternative Medienarbeit”. Ab Mitte der 1980er Jahre Werkbund-Archiv, Museum für Alltagskultur. 1969 Mitbegründer der Video-Künstler-Gruppe V.A.M.-Future-Kids, eine der ersten alternativen Mediengruppen in Deutschland. Teilnahme u.a. am »Projekt 74« in Köln und an der documenta 6, 1977. 2003 in Berlin verstorben.
 
www.record-again.de
 
Text und Biografie: Record>Again! 40jahrevideokunst.de