Gesprächskonzert im Rahmen der 50. Jahrestagung des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V.
im Wallraf-Richartz-Museum Köln
Sa, 29.09.2001 – So, 30.09.2001, Konzert

Programm

Köln, 29. September:

Sun-Young Park: »Metallisé«

Sven-Ingo Koch: »saxl«

Robert Darroll/Sean Reed: »Noemata Nr. 1«

 

Köln, 30. September:

Sean R eed: »Inr n wdh (The Stone of the Kind which Flows)«, Uraufführung der Auftragskomposition für Klarinette und Live-Elektronik,

 

Wolfgang Meyer, Baßklarinette

Sean Reed, Live-Elektronik

Christian Venghaus, Klangregie

 

»Inr n wdh« – dieser altägyptische Begriff heißt übertragen »Der Stein von jener Art, die fließt« und bedeutet »Glas«. Die Vielgestaltigkeit, der Polymorphismus, der unterschiedliche Kristallformationen aus den selben elementaren Bestandteilen entstehen lässt, dient als Ausgangspunkt für das Zusammenspiel zwischen dem Klarinettisten und der über im Raum verteilte Lautsprecher erklingenden elektronischen Musik. Ebenso wie die Klarinette live gespielt wird, wird diese Musik »interaktiv« im Moment des Erklingens vom Computer erzeugt. Entsprechend der in Notenschrift dem Klarinettisten übermittelten »Spielanweisungen« hat der Komponist für den Computer komponiert, jedoch nicht in Form von Noten, sondern als verflochtene Programme. Der Klarinettist hört natürlich das, was im Computer entsprechend dieser Programme erzeugt wird und über Lautsprecher ertönt.. Aber auch der Computer »hört« die Klarinette. Und so kann der Interpret durch die Wahl der Spielart der Klarinette die Bildung von den computererzeugten Klanggestalten beeinflußen, die auf komplexe Art und Weise sehr empfindlich auf sein Musizieren reagieren. Es entsteht also jedes mal ein etwas anderes Stück.

Sean Reed wurde mit dem Auftrag zu dieser Komposition beim Musikwettbewerb des Kulturkreises im Jahr 2000 ausgezeichnet.