Silent Music. George Brecht
Objekt aus der Ausstellung "Silent Music. George Brecht"
80 Hörstücke
Sa, 28.10.2006 – So, 03.12.2006
In der Zeit von 1983 bis 1995 hat George Brecht drei Hörstücke für das Studio Akustische Kunst des WDR realisiert. Sie sind produktiver Teil seines intermedialen, künstlerischen Schaffens, seiner wissenschaftlichen Forschungen sowie einer darin zur Erscheinung kommenden Verbindung zur fernöstlichen Gedankenwelt und Ästhetik, zum Taoismus und zum Zen. »Silent music. Musik der Stille« ist ein poetisches Kompendium über das Hören, die Musik und die Stille. »Supreme Music: Silence – Supreme Silence: Music«. Ein meditatives Stimmenspiel aus von George Brecht und John Cage gesprochenen eigenen Reflexionen sowie von zwei weiteren Stimmen rezitierte Texte chinesischer Schriften. »Unterwegs notiert«, ein kurzes, drittes Hörspiel besteht aus Readymade-Beobachtungen und Zitaten. Sein Hörstück »Das Hsin-hsinming des Seng Ts'an« basiert auf einer Schrift, den der chinesische Weise (gestorben 606) hinterlassen hat. George Brecht übersetzte diesen Text aus 73 Versen für eine, von ihm veranlasste, viersprachige Publikation aus dem Chinesischen ins Englische, Robert Filliou ins Französische und der Poet Albrecht Fabri ins Deutsche. Für das Hörstück sprach jeder den Text seiner Übersetzung und eine weitere Stimme zitierte das chinesische Original. Dem Zufall folgend wurden die Aufnahmen übereinandergeschichtet. Das ständige Geräusch von Wassertropfen – eine Erinnerung an Brechts Event »Drip Music« aus den 1950erJahren – begleitet dieses akustische Mobile multilingualer Stimmen. In einem eigens eingerichteten Hörkabinett werden diese Stücke in einer Nonstop-Performance vorgestellt. Darüber hinaus werden die »Beansequences« der Fluxus-Künstlerin Alison Knowles sowie das théâtre imaginaire aus Dada und Zen »Ein Alphabet« von John Cage, mit George Brecht in der Rolle des Marcel Duchamp, zu hören sein. Als Ergänzung ein Gespräch »Über Fluxus und Zen« mit George Brecht, dem Intermedia-Künstler Jackson MacLow und Klaus Schöning, dem vormaligen Leiter des »Studio Akustische Kunst« und Co-Regisseurs dieser fünf Hörstücke. Der in New York geborene, seit 1972 in Köln lebende Künstler George Brecht ist am 27. August 2006 achtzig Jahre alt geworden. In heiterer Zurückhaltung heute gegenüber der Fluxus-Bewegung ist er eine ihrer faszinierendsten Persönlichkeiten, die mit diesem Hörkabinett im ZKM | Medienmuseum geehrt wird.
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