Stephan von Huene: The Song of the Line (Eröffnung)
Zeichnungen aus fünf Jahrzehnten
Fr, 06.08.2010 19:00 Uhr CEST, Eröffnung
Der Künstler Stephan von Huene (1932–2000), bekannt als Konstrukteur von Klangskulpturen, war auch ein herausragender Zeichner. In Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle gibt die Ausstellung »The Song of the Line« erstmals einen Überblick über sein gesamtes zeichnerisches OEuvre. Im Kalifornien der 1960er-Jahre entstanden Feder- und Bleistiftzeichnungen, die von Huenes Vertrautheit mit den Werken Pablo Picassos wie auch den nordamerikanischen Skulpturen der Kwakiutl-Indianer und den Trickfilmzeichnungen des Disney-Imperiums zeugen. Die Figuren dieser frühen, virtuos ausgeführten Zeichnungen eröffnen einen panerotischen Bildkosmos voller Anspielungen auf mythologische Bildtraditionen verschiedenster Kulturen und Zeiten.
 
Stephan von Huene, der 1976/77 Gast des Künstlerprogramms DAAD in Berlin war, von 1993 bis 1996 auch eine Professur an der HfG | Hochschule für Gestaltung Karlsruhe inne hatte, ließ sich nach einer Zeit als Gastprofessor an der Hochschule der Künste 1980 in Hamburg nieder. In diesem Zusammenhang entstand die Serie der »ZEITCollagen«, die mit Zeitungsfragmenten und Handzeichnungen einen Blick auf die Gesten der Politiker, Literaten und Künstler wirft. Diese Collagen reflektieren auch die weitreichenden Studien amerikanischer Kommunikationstheorien, die für diesen Künstler-Wissenschaftler ebenso wichtig waren wie die Kenntnisse über Klangfarben und Körpersprache, Computer und Karikatur. Mit den sogenannten »Mind Maps« entwickelte er in den 1980er-Jahren die Gattung der Wort-Bilder weiter. In diesen Schaltplänen der Erinnerung wird die Genese seiner Klangskulpturen in Bild und Text sichtbar.
 
In den 1990er-Jahren wandte sich der technisch versierte Künstler im Zusammenhang der Klangskulptur »Die neue Lore Ley« dem computergenerierten Zeichnen zu. Eine Auswahl von Skizzen und Studien aus dem Arbeits-, Lebens- und Hochschulalltag von Huenes runden diese umfassende Ausstellung seiner Arbeiten auf Papier ab.
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