Konversationskunst
Auf der Rückwand eine schwarz-weiße Projektion, auf der man Kurd Alsleben sieht. Im Vordergrund ein Mann auf einem runden Podest, lesend.
Kurd Alsleben, Antje Eske und Freunde
Sa, 16.10.2010 – So, 09.01.2011
Die weltweite Vernetzung der Computer hat zu einem Austausch von Botschaften aller Art geführt, der in seiner Quantität alle Vorstellungen überschreitet. Social Software-Dienste wie Facebook, Twitter oder virtuelle Welten wie »Second Life« erzeugen neue Formen des zwischenmenschlichen Umgangs. Kurd Alsleben, Antje Eske und Freunde erkunden, welche künstlerischen Möglichkeiten mit diesen neuen Kommunikationsformen auftreten und entwickeln eine Kunst der Konversation, die auf eine lange Tradition verweisen kann: von der antiken »ars sermonis«, den Musenhöfen der italienischen Renaissance, der französischen Salonkultur des 17. und 18. Jahrhunderts bis zum Surrealismus und Dadaismus.
 
»Konversationskunst« ist eine Kunst des Austauschs, die sich von der alltäglichen Kommunikation abhebt. Der Austausch ist dabei nicht auf die Rede beschränkt: Medienwechsel – vom gesprochenen Wort zum Bild, vom Text zur Musik oder zur Gebärde, von Stift und Papier zum Internet – öffnen neue Assoziationsräume und erweitern den Horizont des Sagbaren. »Konversationskunst« produziert kein Werk, sondern erlaubt das gemeinsame, spielerische Sammeln von Erfahrungen und das Entstehen von Ideen, die den aktuellen gesellschaftlichen Common Sense überschreiten. »Ich weiß allein nicht weiter« ist das Leitmotiv dieses Konversierens. Eine Ausstellung sowie Konversationen mit den Besuchern, die vis-à-vis im Ausstellungsraum oder im Internet stattfinden, führen in eine vergnügte Form des Austauschs ein, der einen wesentlichen Sinn kultiviert: den Sozialitätssinn.
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Konversationskunst (archivierte Website)
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ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie