IMA | lab 23: Marko Timlin
Gastkünstler im Gespräch mit Ludger Brümmer
Mi, 09.04.2014 18:00 Uhr CEST, Gespräch

Im Rahmen der 23. Ausgabe der Reihe IMA | lab spricht der deutsch-finnische Klangkünstler, Komponist und Musiker Marko Timlin über seine aktuelle Arbeit.

Timlins musikalische Laufbahn begann Anfang der 1990er-Jahre in London und führte ihn anschließend als Teil der alternativen elektronischen Musikszenen ins ehemalige Ostberlin. Dort arbeitete er mit Gruppen wie »Laub«, »rope« und den »17 Hippies« zusammen und gründete die Band »tritop«, eine der ersten Live-Drum'n'Bass-Bands Deutschlands.

Heute entwickelt er seine eigenen elektronischen und digitalen Musikinstrumente, mit denen er regelmäßig konzertiert. Neben seinen Konzertaktivitäten entwirft er Klanginstallationen, komponiert Computer-, Theater und Tanzmusiken und gibt Workshops und Seminare an Hochschulen und Universitäten.

Seine Arbeiten sind durch den phantasievollen und oftmals vollkommen zweckentfremdeten Gebrauch von Technologie charakterisiert, denn gerade die sogenannten Fehler im System führen hierbei häufig zu den interessantesten Ergebnissen. Viele seiner Klanginstallationen und Musikinstrumente bestehen aus Komponenten, die ursprünglich gar nicht für den musikalischen Gebrauch geschaffen wurden oder aus entsorgten Elementen, die er aus Müllcontainern gefischt und so zu neuem Leben erweckt hat. Technik wird oftmals dazu entwickelt, menschliche Arbeitskraft zu ersetzen und kommerzielle Produkte schnell und kostengünstig zu produzieren und zu verkaufen. Timlin ist dahingegen überzeugt, dass die künstlerische Anwendung von Technologie von wichtiger sozialer Bedeutung ist: Sie kann beispielhaft für ein friedliches und bereicherndes Miteinander von Mensch und Maschine sein und nicht für ein dysotopisches, bedrückendes und entmenschlichtes.

Marko Timlin lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Helsinki, Finnland.

Impressum

Mitwirkende