Der Modernisierungsweg der chinesischen Kunst
Menschen sehen sich Bilder der Ausstellung an, die auf blauem Hintergrund ausgestellt sind
So, 10.04.2016 – So, 07.08.2016

Das Projekt von Pan Gongkai, der bis 2014 Präsident der Central Academy of Fine Arts (CAFA) in Peking war, versucht, den Entwicklungsweg der Moderne in China seit der Periode des ersten Opiumkriegs (1839–1842) bis zum Jahr 1999 nachzuvollziehen. Mit über 1.000 kommentierten Fotos entwirft Pan Gongkai in diesem Projekt eine illustrierte Geschichte der modernen Kunst Chinas, die als Fallstudie für die gesamtgesellschaftliche Entwicklung Chinas dient. Dabei stellt er die Auseinandersetzung der chinesischen Kunst mit der westlichen Moderne ebenso wie die internen Entwicklungslinien dar, die zwischen Traditionalismus, Synkretismus, Okzidentalismus und Populismus verlaufen.


Aus seiner persönlichen Perspektive schildert Pan Gongkai die Philosophien, Bewegungen, Propaganda und Kunstpraktiken im China des 19. und 20. Jahrhunderts und verdeutlicht, wie diese durch nationalistische Bestrebungen, soziale Bedingungen oder den historischen Kontext motiviert und beeinflusst wurden. Neben dieser ausführlichen Darstellung des Prozesses der sog. sekundären Modernisierung untersucht die Ausstellung in Exkursen und Fallbeispielen außerdem Wege der Modernisierung in den Kulturtraditionen Japans und Indiens. Am Beispiel von Rabindranath Tagore wird etwa der interkulturelle Dialog zwischen Ost und West anhand von Videoinstallationen und Interviews diskutiert.

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