Das Symposium »Lost in (Digital) Space. Autorschaft im digitalen Zeitalter« am 04. Juni 2016 lädt ein, eine Schneise in die undurchschaubare Flut an Informationen, Gefahren, aber auch künstlerisch-kommunikativen Möglichkeiten des Internets zu schlagen – im Diskurs mit VertreterInnen der darstellenden Künste und medientechnologischer Institutionen, als auch mit ProfessorInnen audiovisueller Gestaltung.

Jedes Wissen, jede Information scheint heutzutage digital verfügbar, jedoch nicht zugleich internalisierbar und somit nicht angebunden an die geistige Tradition des freien, absichtslosen Denkens. Innerhalb der Hierarchie des Speicherns stellt sich nun die Frage nach der Kreativität des Menschen als Moment des Verarbeitens vorher nie dagewesener Informationsvolumen.

Welchen Stellenwert nimmt die sinnliche Erfahrung in virtuellen Realitäten, digitalen Foren und im Umgang mit künstlicher Intelligenzen noch ein? Inwiefern verändern neue kommunikative Wege durch web 2.0 und semantic web unser Verständnis von Autorenschaft? Expandieren die von uns geschaffenen digitalen Kanäle und Pfade unser Kommunikationsvermögen oder haben wir uns in den Verstrickungen eines world wide web bereits verloren? Hat der spontane, kreative Mensch sich selbst ad absurdum geführt und die kreative Autorschaft an die digitale Technologie abgegeben? Stehen die Kunstschaffenden als AutorInnen zur Disposition?

Das Symposium widmet sich in Vorträgen, Diskussionen und Interviews diesen Fragestellungen. Kunstschaffende unterschiedlicher Sparten sind zu Gast und berichten von Grenzgängen und Erfahrungen – unter anderem Sidney Corbett (Komponist und Professor), Kathrin Passig (Sachbuchautorin und Bloggerin), die Choreographin Wanda Golonka, der Videokünstler Chris Kondek und Steven Walter (Cellist/Künstlerischer Leiter PODIUM Festival). Als Vertreter international renommierter Medieninstitutionen sind weiterhin eingeladen Gerfried Stocker (Künstlerischer Leiter des Ars Electronica Centers Linz), Peter Weibel (Vorsitzender & CEO, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe), Andreas Hykade (Direktor des Instituts für Animation, Visual Effects und digitale Postproduktion der Filmakademie Baden-Württemberg) und die Film- und Medienwissenschaftlerin Robin Curtis (Heinrich Heine Universität Düsseldorf).