Infrastruktur

Das Hertz-Labor verfügt über eine Infrastruktur, die für künstlerische Forschung und Präsentation geschaffen wurde. Sie steht KünsterInnen und WissenschaftlerInnen am Haus sowie GastkünstlerInnen zur Verfügung.

Das Institut für Musik und Akustik sowie das Institut für Bildmedien entwickelten mit dem Klangdom und dem PanoramaLabor zwei außergewöhnliche Präsentationsorte, die es gleichzeitig ermöglichen, räumliche Klangphänomene oder immersive Bildumgebunden zu erforschen.

Für die Erforschung von Bereichen wie Sensorik, Bilderkennung, elektronischer Komposition, Virtual Reality, Augmented Reality oder künstliche Intelligenz stehen außerdem eine Vielzahl dafür ausgestatteter Ateliers und Werkstätten zur Verfügung. Dazu zählen vier medientechnische Ateliers, fünf Musikateliers mit oktaphonen Lautsprechsystemen, zwei Aufnahmestudios, ein dem Klangdom nachempfundenes Studio mit einer Kuppel aus 23 Lautsprechern oder das Rapid Prototyping Lab.

Ein besonderer Ort für besondere Musik: der Klangdom

Der Klangdom, ein Hightech-Instrument zur Klangverräumlichung im Kubus. 43 Meyersound-Lautsprecher hängen an einem ellipsenförmigen Ringsystem dreidimensional im Raum, weitere vier sind am Boden aufgestellt. Die Lautsprecher sind in einer kuppelförmigen Anordnung um die ZuhörerInnen herum angebracht. Mit diesem Lautsprecherinstrument können polyphone Raum-Klang-Bewegungen realistisch dargestellt und von jedem Platz im Konzertraum wahrgenommen werden.

Ein großer Raum, mit einem Flügel auf einem Podest

Genau jene Plastizität des Klangs im Raum ist mit der eigens dafür entwickelten Steuerungssoftware Zirkonium steuerbar.
Damit ist der Klangdom ein einmaliger und idealer Ort für die Entwicklung und Reproduktion elektroakustischer bzw. akusmatischer Raummusik. Das Studio dient nicht nur als Aufnahmeraum, sondern auch als öffentlicher Konzertsaal für internationale Gastspiele und Festivals sowie als Labor für Forschungsarbeiten im Bereich der musikalischen Akustik.

Die Verbindung von Klangsynthese und Verräumlichung ist technisch innovativ, da die Raumakustik selbst hierdurch modellierbar wird. Der Klangdom ist damit ein von KomponistInnen bedienbares Instrument, welches SpezialistInnen zwischen den als InterpretInnen agierenden KomponistInnen und der klanglichen Konkretion im Raum überflüssig macht. Im Klangdom können 40 Melodien auf einen Punkt gebündelt oder im Raum verteilt werden. Durch die direkte Anbindung an Klangsynthesesoftware lassen sich spektrale Gestalten direkt in den Raum setzen.

Der Klangdom ist Ausgangspunkt für zahlreiche Forschungsprojekte, welche sich mit diversen Interfaces zur Raumsteuerung sowie der Wiedergabe von Raumklang-Informationen in gängigen Consumer-Formaten (binaurale Tonaufnahmen, HRTF, Kunstkopf-Mikrofonie) beschäftigen. Gegenstand stetiger Forschung und Entwicklung ist zudem die Raumsteuerungssoftware Zirkonium.

Der ZKM_Kubus bei Nacht
Der Kubus bei Nacht

Das visuelle Wahrzeichen: Der Kubus

Der Kubus ist nicht nur das visuelle Wahrzeichen des ZKM, sondern bildet zugleich das Herzstück der musikalisch-künstlerischen Produktion. Der blaue Kubus wurde vom Architekturbüro Schweger und Partner als groß-volumiges, akustisch optimiertes Tonstudio geplant; realisiert wurde eine freistehende Architektur, die eine möglichst perfekte akustische Entkopplung von der Umgebung gewährleisten sollte.           

Diese Zielsetzung wurde mit großem baulichem Aufwand verfolgt: Die Stahlträger der Gebäudekonstruktion sind auf Gummipuffern gelagert, alle Räume des Kubus sind doppelwandig ausgeführt, es wurden akustisch hoch-dämmende Türen in doppelter Ausführung verbaut. Die hervorragende Raumakustik des Tonstudios ist einem aufwändigen Holz-Innenausbau geschuldet.

Die Verbindung der Welt der Computermusik mit professionellen Aufnahme- und Produktionsstudios

Vor Ort finden sich Studios, Regieräume und Musikateliers. Die Studios und Regieräume wurden als qualitativ hochwertige akustische Umgebungen mit speziellem Studioequipment für jeden einzelnen Raum konzipiert.

KünstlerInnen und KomponistInnen weltweit nutzen die Technologien für ihre künstlerische Arbeit und erforschen neue Nutzungsmöglichkeiten. Die Kombination der künstlerischen Arbeit mit einer High-End-Studioumgebung stimuliert neue Herangehensweisen, wie sie andernorts kaum entstehen können. Die eingeladenen GastkünstlerInnen arbeiten in den Bereichen Live-Elektronik, Klangsynthese, algorithmische Komposition und Multimedia-Integration mit offenen Computersystemen. Für einen längeren Arbeitsaufenthalt am Hertz-Labor stehen ihnen außerdem Musikateliers und der Minidom zur Verfügung.