Richard Siegal, The Bakery

Dauer
24:38
Kategorie
Interview
Datum
15.02.2009
Beschreibung

Im Zentrum der Arbeit des Tänzers und Choreographen Richard Siegal [USA/F] steht die interdisziplinäre Auslotung neuer Formen des zeitgenössischen Tanzes. Bis 1997 tanzte er in New York u.a. bei den Kompanien von Doug Elkins, Zvi Gotheiner, Janis Brenner, Robin Staff, Muna Tseng, Sin Cha Hong und Mark Dendy. Von 1997 bis 2004 war er Solist bei der Kompanie von William Forsythe am Ballett Frankfurt. 2002 gründete Siegal die Plattform »The Bakery«, ein Zusammenschluss von KünstlerInnen aus unterschiedlichen Disziplinen von Musik bis Medienkunst, mit der er seitdem zahlreiche interdisziplinäre Projekte realisierte. 2004 begann Siegal für Choreographien bzw. tänzerische Abläufe und Interaktionen von Tänzern auf der Bühne mit Regeln und Strukturmodellen, wie sie aus der Informatik bekannt sind, zu arbeiten. Daraus entwickelte sich ein spezielles choreographisches System, die so genannte »If/Then«-Methode (Ursache/Wirkung), die dem zeitgenössischen Tanz neue Impulse gegeben hat: Für die Choreographien werden bestimmte Aktionen und Regeln definiert, die zu Handlungseinheiten, den so genannten »Spielen«, zusammengefasst werden. Diese Einheiten sind untereinander verbunden, so dass an bestimmten Schnittstellen die Akteure in einen neuen Regelkreis wechseln können. Zur Erarbeitung, Visualisierung und Notation dieser Entscheidungswege werden Baumstrukturen herangezogen. Dies wiederum führt zusammen mit der Implikation »If/Then« zur Logik als Grundlage von Rhetorik/Informatik und Naturwissenschaft. Siegals Arbeiten werden im Rahmen von internationalen Festivals präsentiert, sowie an renommierten Bühnen und Kulturinstitutionen entwickelt und gezeigt, u.a. Yamaguchi Center for Arts and Media [J]; PACT Zollverein, Essen [D]; Dance Space Project, New York [USA]; Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt/ M. [D].