Thomas Struth

Landschaft Nr. 3, Waldstraße auf dem Lindberg, Winterthur

1992

Landschaft Nr. 3, Waldstraße auf dem Lindberg, Winterthur
Künstler/in / Künstlergruppe
Thomas Struth
Titel
Landschaft Nr. 3, Waldstraße auf dem Lindberg, Winterthur
Jahr
1992
Auflage / Seriennummer
10
Exemplarnummer
4
Kategorie
Fotografie, Farbfotografie
Material / Technik
Farbfotografie
Maße / Dauer
124,5 x 143,5 cm
Sammlung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Beschreibung

„Im Krankenhaus befindet sich der Körper in einer Art erhöhtem Alarmzustand. Aus dieser Überlegung heraus entschied ich mich für einen Ansatz, bei dem ein bestimmtes Detail jeder Blume hervorgehoben wird, als Analogie zum Krankheitszustand, in dem ein Teil des Körpers, der uns normalerweise nicht so bewusst ist, zum Zentrum der Aufmerksamkeit wird.“ (Thomas Struth, 1991) [1]

Eine menschenleere Landstraße, auf der einen Seite gesäumt von hoch gewachsenen Bäumen, auf der anderen von weitläufigen Wiesen, während sich im Hintergrund sanfte Hügel vor dem Horizont abzeichnen. In der Landschaftsfotografie »Landschaft Nr. 3, Waldstraße auf dem Lindberg« fängt Thomas Struth die alltägliche Umgebung des schweizerischen Winterthur ein. Struth, der bei Bernd und Hilla Becher studiert hat und bis zum damaligen Zeitpunkt insbesondere für seine neutralen Stadt- und Straßenaufnahmen bekannt war, eröffnet so mit der Serie einen nahezu malerischen, fotografischen Blick. Die Reihe, der auch das vorliegende Werk entspringt, wurde von Dieter Schwarz, dem Direktor des Kunstmuseums Winterthur, für die Erweiterung der Privatklinik „Am Lindberg“ in Auftrag gegeben. Nach einer Begehung der Räumlichkeiten entschied sich Struth hierbei für ein zweiteiliges fotografisches Konzept: So installierte er in jedem der 37 Zimmer eine großformatige Landschaftsaufnahme, gegenüber den Patientenbetten und je zwei kleinere Nahaufnahmen von Pflanzen und Blumen über den Kopfenden. Durch die Wahl alltäglicher, vertrauter Motive sollten so den Patient:innen Kunstwerke angeboten werden, die einladen, sie immer wieder neu zu lesen, ohne auf Erklärungen angewiesen zu sein.



[1] Thomas Struth, 1991, zit. in: Kunsthaus Zürich (Hrsg.): »Thomas Struth. Fotografien 1978 – 2010« [Ausst.Kat.], Zürich 2010, S. 200.

AutorIn: Julia Ihls

Über den/die Künstler/in