Jean-Michel Alberola

Die wissenschaftlichen Hauptwerke Henri Poincarés sowie wichtige mathematische und physikalische Forschungsergebnisse und Theorien, die Poincaré beeinflussten und die westliche Mathematik und Physik im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert prägten, sind auf dieser »Himmelskarte« verknüpft. Verbunden werden die »Sterne« durch Linien, welche die Beziehungen zwischen den einzelnen Theorien versinnbildlichen.

Henri Poincaré (1854–1912) hat zahlreiche wichtige Beiträge auf dem Gebiet der Mathematik, der Physik und der Philosophie geleistet. Oft wird er als der letzte Generalist der Mathematik bezeichnet. Ein Großteil seiner Forschung setzte sich mit den Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen mathematischen Topoi auseinander. Seine umfassende Kenntnis der Gesamtdisziplin erlaubte es ihm, Fragestellungen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln anzugehen. Auch verfasste er zahlreiche populärwissenschaftliche Schriften, wie beispielsweise das Buch »Der Wert der Wissenschaft« (1905), in dem er sich insbesondere mit der Beziehung von Intuition und Logik auseinandersetzte.

Poincarés Werk ist sicherlich nicht nur aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistungen bedeutend, sondern eben auch wegen seines Zugangs zur Wissenschaft. Dieser Zugang hat das Verständnis von Logik und Intuition – zwei Kategorien von zentraler Bedeutung, die sich in der Informatik bis heute gegensätzlich gegenüberstehen – nachhaltig geprägt.

Collection Fondation Cartier pour l’art contemporain, Paris
Leihgeber Modelle: Mathematisches Institut, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Karlsruher Institut für Technologie Archiv, Sammlung Mathematische Modelle, Karlsruhe
Konzipiert in Zusammenarbeit mit Giancarlo Lucchini, mit Unterstützung des Instituts Henri Poincaré