Andreas Müller-Pohle

Blind Genes

Anordnung verschieden farbiger Punkte auf schwarzem Grund
Künstler/innen
Andreas Müller-Pohle
Titel
Blind Genes
Themenbereich
#GenetischerCode #Codierung
Hashtag
#DNA #Quellcode #Genotyp
Jahr
2002
Medium / Material / Technik
Digitaler Lambda-Print, Cibachrome auf Aluminum unter Acrylglas
Size / Duration
11 × 100 × 5 cm, 45 × 100 × 5 cm

Mit freundlicher Genehmigung von Bettina und Thomas Hebell

Ausgehend von den »Digitalen Partituren«, in denen verschiedene digitale Verschlüsselungen der ersten Fotografie der Welt abgebildet sind (Niépce, 1826), gehen die »Blind Genes« von einer genetischen Datenbasis aus. Die Rohdaten wurden aus der GenBank im Internet unter dem Suchkriterium »blindness« gewonnen und zwar ohne Rücksicht auf Gegenstand, Vollständigkeit oder Qualität der Daten. Nichthumane, partielle, aus Simulationen gewonnene Sequenzen oder solche noch nicht lokalisierter, bloß postulierter Gene wurden gleichermaßen als Datenmaterial akzeptiert und deuten auf die metaphorische Seite der »Blind Genes«, ihren Bezug zur Forschungssituation der Genwissenschaften allgemein: Im Dschungel der Information zum Baum der Erkenntnis zu finden. Die veröffentlichten Buchstabensequenzen wurden gemäß der konventionellen Notation in Zehnerblöcken auf eine Breite von 100 cm positioniert und anschließend in den Farben Grün, Gelb, Blau, Rot in Braille-Schrift transcodiert, wobei Adenin (a) = gelb, Guanin (g) = blau, Cytosin (c) = rot, Thymin (t) = grün. Die Höhen der einzelnen Stücke ergeben sich aus den unterschiedlichen Längen der dargestellten Sequenzen. Jedes Stück ist ein Unikat.