Helena Nikonole

deus X mchn

Die Ausstellungsansicht zeigt ein Bildschirm mit einer Raumaufnahme an einer Stellwand
Künstler/innen
Helena Nikonole
Titel
deus X mchn
Themenbereich
#MaschinellesLernen #AlgorithmicGovernance
Hashtag
#KünstlicheIntelligenz #InternetDerDinge
Jahr
2017
Medium / Material / Technik
Multimedia-Installation

Die Arbeit »deus X mchn« setzt sich mit dem Thema Online-Sicherheit vor dem Hintergrund des Internets der Dinge und den immer differenzierter werdenden Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz auseinander: Ein über das Internet gesteuerter Drucker druckt automatisch alle dreißig Minuten einen Text aus. Diese Texte unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum von anderen bekannten »heiligen Schriften«, wurden aber von einer Maschine verfasst. Einem neuronalen Netzwerk, das aus einem sogenannten »Long short-term memory« (LSTM) Algorithmus besteht, wurde die Sprache einer Reihe heiliger Texte beigebracht, darunter etwa die Bibel, der Koran, die Thora, das Ramayana oder das Tao Te King. Für das neuronale Netzwerk sind diese Texte immer eine Abfolge von Zahlen und es stellt verschiedene Berechnungen an, um sich ihre grammatikalische Struktur, also den »Code« der Sprache, zu erschließen. Wenn es die semantischen Strukturen kennt, dann beginnt es, eigene Texte zu erzeugen, die den charakteristischen Merkmalen der religiösen Schriften Rechnung tragen sollen.

Irgendwo auf der Welt fangen gehackte Netzwerkkameras mit Lautsprechern an, diese Texte nichtsahnenden Menschen vorzutragen, deren Reaktionen in der Projektion zu sehen sind. Die Stimme, mit der die Texte vorgelesen werden, basiert auf einem zweiten Neuronalen Netzwerk, das eine menschliche Stimme generiert, die über ein ungesichertes Gerät mit dem Internet der Dinge verbunden ist.