Kulturkrieg - Hitlers Reden zur Kunst
Fr, 06.05.2005 16:00 Uhr CEST, Symposium
Adolf Hitler hat im Zeitraum von 1933 bis 1939 anlässlich von Ausstellungseröffnungen im Haus der Deutschen Kunst in München und auf den Kulturtagungen der Nürnberger Parteitage eine Reihe von programmatischen Reden zur Kunst- und Kulturpolitik gehalten. Eine konzentrierte Sammlung dieser so genannten Kulturreden ist im Oktober 2004 in der Schriftenreihe »Kunst Propaganda Dokumente« des Verlags Revolver – Archiv für aktuelle Kunst erschienen.1 Boris Groys zeigt in seinem einführenden Essay »Das Kunstwerk Rasse«, dass das eigentliche Kunstwerk des Dritten Reiches der Kunstrezipient sein sollte. Die Rassentheorie ist somit auch der innerste Kern von Hitlers Kunstdiskurs, welcher durch eine paradoxale Doppelbewegung bestimmt ist: Instrumentalisierung der Kunst für Zwecke der Politik (Kunst als Propaganda) und vor allem, und bisher wenig beachtet, Instrumentalisierung der Politik für Zwecke der Kunst (Kunst als Telos der Politik). Auf dem eintägigen Symposium werden die zentralen Begriffe von Hitlers »Kunsttheorie« vorgestellt und diskutiert, wie die geschichtsmächtige Wirkung dieser Reden zu erklären ist.

Im Rahmen der Veranstaltung präsentiert das ZKM zum ersten Mal die erhaltenen Film- und Tonaufnahmen der Reden sowie den Farbfilm von H. Feierabend zum Tag der Deutschen Kunst in München 1939. Dieses Audio- und Videomaterial wird den Teilnehmern und Besuchern ab 15 Uhr vor dem Medientheater zur Verfügung stehen.

[1] Adolf Hitler: »Reden zur Kunst- und Kulturpolitik 1933–1939«. Herausgegeben und kommentiert von Robert Eikmeyer, mit einer Einführung von Boris Groys;
erschienen in der Reihe »Kunst Propaganda Dokumente«, bei Revolver – Archiv für aktuelle Kunst, Frankfurt am Main.
ISBN 3-86588-000-2, € 19
Website
http://www.perlentaucher.de/robert-eikmeyer/adolf-hitler-reden-zur-kunst
Organisation / Institution
ZKM
Kooperationspartner
Revolver – Archiv für aktuelle Kunst

Audio