Wittgenstein in Coen Country
Vor gelber Landkarte mit roten Bezeichnungen befinden sich zwei Fotografien. Die eine in s/w zeigt das Halbportrait eines Mannes, die andere zwei Männer mit Sonnenbrille und Cowboyhut.
Sprachspiele in Filmen von Joel und Ethan Coen
Mi, 15.01.2014 18:00 Uhr CET, Vortrag

»What are you talking about − worüber reden wir eigentlich« ist eine Frage, die in den Filmen und Joel und Ethan Coen immer wieder gestellt wird. In Anlehnung an Ludwig Wittgenstein, der mit seinem Konzept des Sprachspiels die Philosophie auf eine neue, sprachkritische Grundlage stellt, übertragen die Coen Brothers diese Konzepte auf die Filmästhetik und wenden sie in ihren Filmen konsequent an.

In detailgetreuen Momentaufnahmen gelingt ihnen damit eine Beschreibung der amerikanischen Subkulturen zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten – von Süd-Texas bis Minnesota, von Los Angeles bis New York. Wie in vielen Filmen von Ford, Hawks, Capra, von Lang oder Hitchcock kann man auch bei Joel und Ethan Coen die Protagonisten beim Denken beobachten: Sprache, kognitive Prozesse und Ideologien werden veranschaulicht. Der Filmcode wird zur Metasprache in den Labyrinthen des Alltagslebens.

Das Konzept des Sprachspiels sowie seine Anwendung auf die Filmästhetik wird anhand dieser transdisziplinären Filmanalyse erläutert und ergänzt die Retrospektive der Filme der Coen Brothers in der Schauburg.

Projektteam

Referent: Wolfgang Petroll, Dozent für Medienaesthetik und Film, Lehrbeauftragter am Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Organisation / Institution
Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung Karlsruhe