Peter Kaizar: Nur kurze Zeit noch
Ein orangenes Quadrat mit Augen auf blauem Hintergrund. Rechts und links davon kleinere Quadrate
Do, 09.11.2017 19:00 Uhr CET

Ein Soundtrack erzählt vom Anfang und Ende der Welt: Von dem Schöpfungsmythos »Theogonie« von Hesiod (ca. 700 v. Chr.) – eine der ältesten Quellen der griechischen Mythologie – bis zur von Martin Luther übersetzten »Offenbarung des Johannes« (ca. 95 n. Chr.) – dem letzten Buch des Neuen Testaments. Der Mythos erzählt vom Ende her. Der Anfang verweist auf die mögliche Beglückung. Der Ablauf ist nicht umkehrbar, es gibt kein Entrinnen. Der Mythos Apokalypse, die Offenbarung des Johannes, steht in der Tradition der jüdischen Apokalyptik. Das auf der Insel Patmos vor Ephesus entstandene Sendschreiben an die sieben christlichen Gemeinden in Kleinasien, eine Weissagung gegen das römische Imperium und den Kaiserkult, bedient sich universeller Bilder und Chiffren: Die apokalyptischen Reiter, das siebte Siegel, sieben Posaunen, sieben Plagen. Die Zahl Sieben steht für Ganzheit und Vollkommenheit. Die Zahl Drei, die Zahl der Trinität, ist Symbol mystischer Kraft und ist wie die Zahl Vier, die Zahl der Ordnung, in der Sieben enthalten. Komponisten und Komponistinnen, Musiker und Musikerinnen aus verschiedenen Ländern, Kontinenten, Kulturen und Religionen waren eingeladen, einzelne Abschnitte der Offenbarung zu vertonen, unter Einbindung der Zahlensymbolik in Rhythmus, Melodik und Form.

Peter Kaizar, geboren 1952 in Wien. Komponist, Musiker, Autor, Regisseur, Produzent. Lehrt.tigkeit in Wien, Berlin, Sao Paulo. Seit 1980 über 350 Kompositionen für Bühne, Film, TV, Hörspiel, Hörbuch. Seit 2004 Mitorganisator der österreichischen Hörspieltage Berging. Seit 2008 Regie und Produktion für Hörspiel und Hörbuch. Diverse Auszeichnungen.

Mit: Vera Borek, Pippa Galli, Brigitte Karner, Peter Simonischek Konzeption: Peter Kaizar, Brita Kettner
Regie: Peter Kaizar Komposition und Musik: Joao de Bruco, Anton Burger, Georg Graf, Patrice Heral, Peter Kaizar, Otto Lechner, Joanna Lewis und das Koehne Quartett, Helmut Scherner, Akemi Takeya, Achim Tang, Dhafer Youssef
Produktion: ORF 2017 Länge: 54’40’’ (5.1 – Version)

Im Anschluss folgt eine Jurydiskussion und ein Publikumsgespräch mit Peter Kaizar (Regie), Brita Kettner (Dramaturgie) und Elisabeth Zimmermann (Redaktion). 

Begleitprogramm