Jan van IJken, Jana Winderen

Planktonium

Man sieht das Werk »Planktonium«. Zu sehen ist ein digitalisierte Einzeller vor einem schwarzen Hintergrund.
Künstler/innen
Jan van IJken, Jana Winderen
Titel
Planktonium
Jahr
2021
Medium / Material / Technik
Kurzfilm, UHD, Farbe, Ton, 15:23 Min.

Mit der Erfindung von Mikroskop und Teleskop hat sich seit dem 17. Jahrhundert in der Forschung das Prinzip des Mehrsehens etabliert. Ein unablässiger technischer Fortschritt bringt Beobachtungsmedien hervor, die Blicke weit in den Kosmos hinein, in die Molekularstruktur oder in das Körperinnere zulassen.

Jan van IJken taucht mit makroskopischen Filmaufnahmen in die Winzigkeitswelt des Planktons (griech. „das Umherirrende“) ein. Die mikroskopischen Wasserwesen bilden in ihrer Variations- und Artenvielfalt eine Wunderwelt jenseits der menschlichen Lebenswelt. Durchgängiges Erscheinungsmerkmal bei van IJken sind Durchsichtigkeit, Zartheit und filigrane Schönheit der Einzellebewesen. Die Videografie van IJkens folgt Ernst Haeckels »Kunstformen der Natur« (1899–1904) und geht noch darüber hinaus. Der „Einblick in den Wunderbau der eigentümlichen Organisationen“ (Haeckel) bildet auch die Grundlagen unseres Lebens ab, denn Phytoplankton produziert durch Photosynthese die Hälfte des Sauerstoffs auf der Erde. Durch die globale Erwärmung und die Versauerung der Ozeane sind die Kleinstlebewesen heute bedroht und damit auch die Menschen gefährdet.

Die Soundkomposition von Jana Winderen illustriert feintönig die Weite des aquatischen Lebensraums und die Mikroenergetik der Zellwesen. In Momenten des Dunklen und Drohvollen, die Winderen ebenfalls zulässt, deutet sich das Prekäre der Existenz an.