OPEN CALL: Graphical Notation

Einreichungszeitraum verlängert bis 01.07.2018

»Rotating Scores« (2016), interactive sound installation

Noch bis zum 1. Juli 2018 ruft das ZKM KünstlerInnen dazu auf, neue Kompositionsideen und -vorschläge für elektroakustische Kompositionen einzureichen, die aus der digitalen Echzeit-Interpretation von Grafiken bzw. grafischer Notation resultieren. Mit den Kompositionsvorschlägen bewerben sich die KünstlerInnen um eine einmonatige Residency am ZKM.

Der Komponist Iannis Xenakis hat in den späten 1970er-Jahren mit dem graphischen Kompositionswerkzeug UPIC (Unité Polyagogique Informatique de CEMAMu, Centre d’Études de Mathématique et Automatique Musicales) ein Computerprogramm entwickelt, das grafische Notation digital in Klang übersetzt. Mittels Tablet-Interface, können die Komponierenden die Wellenformen und Hüllkurven direkt auf einem elektronischen Tablet zeichnen und durch den Computer in Echtzeit in Klang verwandeln lassen. Die von Xenakis ausgelöste und von weiteren etablierten Computermusikern wie Jean-Claude Risset oder Curtis Roads mitgetragene Revolution des graphischen Komponierens setzt sich vierzig Jahre später fort dank moderner Computerprogramme, wie zum Beispiel dem graphischen Open-Source-Sequencer Iannix.

Vergeben werden vier mit jeweils 1500-€ dotierte Stipendien. Im Rahmen einer Artist Residency am ZKM werden die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler über einen einmonatigen Zeitraum hinweg neue graphische Kompositionen realisieren.

Über den einmonatigen Stipendiumszeitraum hinweg haben die Künstlerinnen und Künstler für mindestens zwei Wochen Residenzpflicht in Karlsruhe. Anfallende Reise- und Übernachtungskosten können zusammengenommen bis zu einem Maximalbetrag von 500€ vom ZKM getragen werden. Der Zeitraum des Aufenthalts am ZKM beginnt zeitgleich mit der künstlerisch-wissenschaftlichen »UPIC - Graphic Interfaces for Notation Conference« am 28. September 2018. Die Residency muss bis Ende 2018 abgeleistet worden sein.

Die aus der Residency resultierenden Kompositionen werden im Rahmen eines Konzerts am ZKM Ende 2018 uraufgeführt und über das Lautsprecherinstrument ZKM_Klangdom präsentiert. Der aus 51 Lautsprechern bestehende ZKM_Klangdom mit kuppelförmigem Set-up ist ein idealer Ort für die Entwicklung und Reproduktion elektroakustischer bzw. akusmatischer Raummusik.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die entstehenden Werke Gegenstand einer musikwissenschaftlichen Besprechung im Rahmen einer bevorstehenden Buchpublikation am ZKM werden.

Die Residency ist an das Hertz-Labor des ZKM angeschlossen. Seit 2017 operiert das Hertz-Labor als transdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsplattform an der Schnittstelle der medialen Künste, Wissenschaft und Gesellschaft. Das neu etablierte Hertz-Labor vereinigt das Institut für Bildmedien und das Institut für Musik und Akustik, um die bisherigen Handlungsfelder in engem transkulturellen Austausch mit internationalen Instituten und Forschungsstellen zu erweitern und die künstlerisch-medialen Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten im Zeitalter des rapide beschleunigten technologischen Fortschritts und der Digitalisierung zu erforschen.

Einreichungen für künstlerische Projektideen können bis zum 1. Juli 2018 gemacht werden. 

Bitte senden Sie Ihre Projektidee fristgerecht und ausschließlich per E-Mail an music@zkm.de unter Angabe des Betreffs »Residency Graphical Notation« ein.

Folgende Komponenten sind für eine vollständige Einreichung obligatorisch:

  • Kurzzusammenfassung der Projektidee (max. 1000 Zeichen inkl. Leerzeichen)
  • Projektbeschreibung (max. 5000 Zeichen inkl. Leerzeichen)
  • Kurzbiografie (max. 800 Zeichen inkl. Leerzeichen)
  • Portraitfoto (min. 300 dpi, Angabe des Bildnachweises)

Bitte laden Sie begleitendes Audio-, Bild- und Videomaterial online auf einen Filehosting-Dienst Ihrer Wahl hoch und teilen Sie uns den nicht ablaufenden Downloadlink in Ihrer Einreichungs-Email mit.

Das Artist-in-Residence-Programm »Graphical Notation« findet im Rahmen des Projekts »INTERFACES« statt und wird durch das Förderprogramm »Kreatives Europa« der europäischen Union ko-finanziert.