Peter Weibel

In der Installation durchdringen riesige Messerklingen, an denen Blut zu kleben scheint, brutal den Raum. Von einer bestimmten Position aus, an der die Kamera positioniert ist, die das räumliche Ensemble aufnimmt, setzt sich aus den Farbfeldern im Raum eine vereinfachte Europakarte ohne politische Grenzen zusammen. Das Kamerabild wird live auf einen Bildschirm übertragen. Indem Sie sich durch den Raum und damit durch die imaginäre Landkarte Europas bewegen, werden Sie auf dem Bildschirm von Messern zerschnitten. Fast zehn Jahre vor den Jugoslawienkriegen zeichnet Peter Weibel mit »Europa(t)raum« ein Bild des Kontinents als einen blutenden, von Nationalismus und Separatismus zerrissenen. Angesichts aktueller politischer Tendenzen in Europa hat die Arbeit erneut an Brisanz gewonnen.