Peter Weibel

Metaphysisches Gedicht für einen Amphioxus

Künstler/innen
Peter Weibel
Titel
Metaphysisches Gedicht für einen Amphioxus
Jahr
1971
Medium / Material / Technik
Zeitungsfotos auf Papier, collagiert (Reproduktion)

In der Fotosequenz »Metaphysisches Gedicht für einen Amphioxus« stellt jede einzelne Fotografie einen einzelnen Buchstaben dar, eben jenen, der auf der Tastatur der Schreibmaschine durch den Finger verdeckt wird. Auf diese Weise ergibt die Fotoreihe die Wortsequenz »Mensch – Maschine – Interaktion«. Da das Schreiben auf einer Schreibmaschine eine Mensch-Maschine-Interaktion ist, stimmen Repräsentation und Wirklichkeit überein. Die Wörter bilden also ab, was man sieht und was geschieht. Das metaphysische Gedicht wird damit selbst für einen Amphioxus lesbar, für ein Lanzettfischchen, das weder Schädel noch Gehirn besitzt. Was für den Menschen Physik ist, ist für den Amphioxus Metaphysik.