In seinem Vortrag wird Lev Manovich sein neues Buch »The Language of New Media« (The MIT Press, 2001) diskutieren. Der Kunstwissenschaftler, der an der University of California in San Diego lehrt, zielt darauf ab, eine systematische Theorie des Feldes der Neuen Medien zu konstruieren. Er wird einige Schlüsselfragen seines Buches vorstellen und anhand von Beispielen illustrieren. Das Buch untersucht die Ästhetik der Neuen Medien im Kontext zeitgenössischer Tendenzen der modernen Kunst und der Medienkultur.
Inwiefern lassen sich die Neuen Medien auf ältere kulturelle Formen und Sprachen beziehen, und inwiefern brechen sie mit ihnen? Was ist einzigartig an der Art und Weise, wie die Neuen Medien eine Illusion von Realität kreieren, wie sie sich an den Betrachter wenden, und wie sie Zeit und Raum repräsentieren? Wo sollen die historischen Brüche lokalisiert werden, wenn wir eine Archäologie konstruieren, die computerbasierte Techniken mit früheren Techniken der Repräsentation und der Simulation verknüpfen?
Um diese Fragen zu beantworten, untersucht Manovich in seinem Buch verschiedene Bereiche der Neuen Medien: Websites, virtuelle Welten, VR, Multimedia, Computergames, interaktive Installationen, Computer-Animation, digital video/cinema, und human-computer Interfaces. Er analysiert auch einige Schlüsselobjekte der Kultur der Neuen Medien, die im Laufe ihrer Geschichte geschaffen wurden. Gemeint sind kommerzielle Klassiker aus den USA wie »Myst« und »Doom«, »Jurassic Park« und »Titanic«, aber auch Arbeiten international renommierter Medienkünstler und Kollektive wie Jeffrey Shaw, ART+COM, antirom, jodi.org, George Legrady, Olga Lialina und Tamas Waliczky.

Organisation / Institution

ZKM