Eine rituelle Rezitation von Sacher-Masoch und Ignatius von Loyola für eine Sprecherin, einen Sprecher, Sprechchor und zwei stumme Darsteller.
Mitwirkende: Gerhard Rühm, Monika Lichtenfeld, Collegium Musicum Baden-Baden.
Als der Sexualpathologe Richard von Krafft-Ebing 1890 den Terminus »Masochismus« prägte, berief er sich auf die bevorzugte literarische Thematik wie auf die gelebte Obsession des österreichischen Schriftstellers Leopold von Sacher-Masoch. Anhand biografischer Schlaglichter, die auf dokumentarischem Material basieren, hat Gerhard Rühm eine Art anekdotisches Psychogramm der Persönlichkeit Sacher-Masochs entwickelt. Dabei hat sich »fast zwangsläufig eine parallele Gegenfigur herauskristallisiert: die Gestalt eines Ignatius von Loyola, in der sich der obskure innere Zwang zu totaler Unterwerfung« für Rühm »aus scheinbar konträrer Motivation - Abtötung statt Erregung des Fleisches - manifestiert.«
Gerhard Rühm [*1930 in Wien] begann nach einem Musikstudium als Komponist und kam über erste Lautgedichte [1952] zu anderen Literaturgattungen. Mitbegründer der »Wiener Gruppe«, Karl-Sczuka-Preis 1977, Hörspielpreis der Kriegsblinden 1983, Großer Österreichischer Staatspreis 1991.
- Organisation / Institution
- ZKM
Begleitprogramm
-
- Sa, 29.01.200521:00
- DJ Electric Indigo - European voices
-
Konzert
Foyer
-
- Fr, 28.01.200519:00
- Wolfgang Hagen: Das Radio-Ich und die ventriloquistischen Stimmen
-
Vortrag
Vortragssaal
-
- So, 23.01.200513:00
- Sabine Himmelsbach, Charlotte Martinz-Turek: Wer spricht?
-
Podiumsdiskussion
ZKM | Museum für Neue Kunst
-
- Sa, 08.01.200519:30
- Gerhard Rühm: Masoch
-
Lesung
Kubus
-
- So, 21.11.200413:00
- Brigitte Felderer: Kempelens Sprechmaschine
-
Gespräch
ZKM | Museum für Neue Kunst