Resonanzen
Ausstellungsansicht "Resonanzen"
Körper im elektromagnetischen Feld
Do, 28.07.2005 – So, 09.10.2005
Die Ausstellung »Resonanzen« zeigt eine Auswahl von künstlerischen Werken, die sich mit dem Phänomen des Elektromagnetismus auseinandersetzen. Der menschliche Körper, aber auch andere lebende Organismen fungieren als Quelle, Echo, Sender und Widerstand elektromagnetischer Wellen. In der Ausstellung werden Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen »organischen« Sensoren und von Menschen geschaffenen anorganischen Artefakten thematisiert und die Auswirkung der unsichtbaren und dennoch messbaren Kräfte auf unsere Sinneswahrnehmung untersucht.
 
Viele der gezeigten Arbeiten beziehen sich auf das Werk des Erfinders und Physikers Nikola Tesla (1856-1943). Die wissenschaftlichen Forschungen und visionären Konzepte Teslas, welche die Entwicklung der drahtlosen Kommunikation, die Entwicklung von Robotern und ein Vorausdenken der Telepräsenz beinhalten, dienen als Ausgangspunkt für die künstlerische Auseinandersetzung mit den Wirkungsweisen des Elektromagnetismus. Auch die Beteiligung des Beobachters an der Konstruktion der Wirklichkeit (in Vorwegnahme der virtuellen Realität) und der Magnetismus von Körpern waren Gegenstand Teslas langjähriger Untersuchungen.
 
In Analogie zu Teslas Werk befassen sich auch die KünstlerInnen der Ausstellung primär mit elektromagnetischen Phänomenen und deren Wirkungsweisen auf organische Körper. Das Thema des Elektromagnetismus wird in den ausgestellten Arbeiten in all seinen Aspekten thematisiert, von Visualisierungen bzw. Sonifizierungen des uns umgebenden elektromagnetischen Feldes zu physikalischen Untersuchungen seiner Einflüsse und möglichen Auswirkungen.
 
Die Ausstellung, die dieses Jahr bereits in Montréal in den Institutionen Oboro und Occurence zu sehen war, zeigt acht kanadische KünsterInnen mit zum Teil eigens für die Ausstellung konzipierten Werken. In Karlsruhe wurde das Konzept von »Resonanzen« um Werke und Arbeiten internationaler KünstlerInnen aus der Sammlung des ZKM erweitert. Zugleich wird die Ausstellung einen wissenschaftshistorischen Zugang zum Thema Elektromagnetismus bieten, da Karlsruhe in der Geschichte der Entdeckung der elektromagnetischen Phänomene eine herausragende Stellung einnimmt. Der Physiker Heinrich Hertz (1857-1894) belegte die Existenz elektromagnetischer Wellen und konnte 1886 in Karlsruhe als Erster die Übertragung einer elektromagnetischen Welle von einem Sender zu einem Empfänger aufzeigen. Den wichtigsten Teil seines Schaffens und seiner Forschungen erarbeitete Hertz in den Jahren 1885 bis 1889 während seiner Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Seine Arbeit, Thesen und Studien sollen anhand von Dokumenten und Versuchsaufbauten in der Ausstellung vorgestellt werden und damit einen anschaulichen Zugang zum Phänomen des Elektromagnetismus bieten. Die Auswahl und Darstellung seiner Forschungen erfolgt in Zusammenarbeit mit der Universität Karlsruhe und der Heinrich-Hertz-Gesellschaft.
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ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie