Christopher Maas: »Himalaya« und »Speicher«
Mi, 03.10.2007 – Do, 04.10.2007, Theater

»HIMALAYA« – kubistische Ballade für einen Schauspieler
»SPEICHER« – kritisch-rationalistischer Essay für einen Schauspieler


In Zusammenarbeit mit Werkraum Karlsruhe und dem Schauspiel Staatstheater Stuttgart zeigt das ZKM die Monodramen »HIMALAYA« und »SPEICHER « von Christopher Maas. Mit den beiden Stücken wendet sich der Autor und Regisseur dem Problem des Individuums in der postmodernen Gesellschaft zu.

Die Welt des Helden der Ballade »HIMALAYA« ist kalt, einsam, hoch dynamisch – und letztendlich unwirklich. Er spürt sie nicht, und sie spürt ihn nicht. Aus gutbürgerlichem Hause stammend, beschreitet er das Leben auf vorgeformten Pfaden. Er geht zur Schule, studiert, promoviert, heiratet und beginnt seine berufliche Laufbahn im gehobenen Management. Das Sofa, auf dem er seine Jugend phlegmatisch an sich vorbeiziehen ließ – »umgeben von Raufaser, gewaltig, wie der Himalaya« – hat er nie verlassen. Nichts lockt oder schreckt unseren Helden aus diesem Kokon.

Im Zentrum von »SPEICHER« steht hingegen die Geschichte einer Person, die ohne jegliche Familienbindung aufwächst. Den äußeren Anforderungen entsprechend, erfindet sie sich ständig neu: ihre Herkunft, ihre Vergangenheit, ihre Geschichte. Ihr Leben wird zur Erzählung, die der ständigen Revision unterliegt. Was entsteht, sind fragmentierte, episodische Erinnerungen an Gewesenes und nicht Gewesenes. Die Integration episodischer Erinnerung in ein sinnvolles Kontinuum ist ein notwendiger Kraftakt, der der Kreativität bedarf. Vielleicht ist dieser Integrationsakt der Beginn der Kunst?

Mit Jannek Petri und Bernd Gnann
Musik: Schneider TM
Gestaltung: Simone Manthey
Organisation / Institution
ZKM
Kooperationspartner
Werkraum Karlsruhe ; Schauspiel Staatstheater Stuttgart