Katrin Döveling: Der (mit)gefühlte Ruhm
Zur Macht der Emotionen im Casting Show Zeitalter
Do, 16.12.2010 18:00 Uhr CET, Vortrag

Eine besondere Ausprägung des sogenannten »performativen Reality TV« stellen »Casting Shows« dar. Diese weltweit produzierten Sendeformate zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass Kandidaten in »Castings« für die Sendung ausgewählt werden und in einem wöchentlich-medial inszenierten Entscheidungsverfahren ihre Gesangsfähigkeiten nicht nur einer Jury, sondern auch einem Massenpublikum präsentieren, das schließlich in »Telefon-Votings« abstimmt, wer zum »Superstar« gekürt wird. Was macht die Faszination dieser Sendungen aus? Welche emotionalen Hintergründe sind in der Rezeption und Aneignung wichtig? Welche psychologischen, aber auch kulturellen und gesellschaftlichen Faktoren müssen in der Ergründung der Faszination der Sendungen beachtet werden?
Um den Fragen nachzugehen, wird in der Vorlesung einerseits die Inszenierung betrachtet und andererseits die Faszination auf Seiten des Publikums analysiert. Anhand von aktuellen Studien zum Thema werden die Hintergründe der Faszination der Zuschauer und Fans von »Deutschland sucht den Superstar« ergründet. Denn: Erst durch die Medienrezeption erlangen Prominente und Stars ihren besonderen Status, da sie durch gegenwärtige soziokulturelle Rahmen und durch die Bedeutungszuweisung auf Seiten des Publikums sozial konstruiert werden und aus einem Zusammenspiel von medialem Angebot und Rezipienten-Nachfrage entstehen (Döveling 2008; dies 2010). Die partizipatorische Involviertheit, der »(mit)gefühlte Ruhm« (Döveling 2010) wird im Hinblick auf die Macht der Emotionen in der Suche nach »Deutschlands Superstar« erläutert.

Veranstaltung in Zusammenhang mit: Celebrity Culture – Stars in der Mediengesellschaft

Organisation / Institution
KIT | Karlsruher Institut für Technologie
Kooperationspartner

ZKM