Bei Ling
Ein Mann mit Brille und langen Haaren steht vor einem Baum
Chinesischer Exilschriftsteller und Präsident des Independent Chinese PEN Centre
Do, 20.11.2014 19:30 Uhr CET, Lesung
In der westlichen Welt hoch angesehen, doch im eigenen Land unerwünscht: Bei Ling – Verleger, Autor und Freund der Dissidenten Liu Xiaobo und Ai Weiwei – ist am ZKM zu Gast. Im Anschluss an die Lesung aus seinen Büchern lädt er das Publikum zu einer Diskussionsrunde ein. Die Veranstaltung findet in chinesischer und deutscher Sprache statt.

Der chinesische Schriftsteller, Poet, Essayist und Dissident Bei Ling (vollständiger Name: Huáng Bèi Lǐng 黄貝嶺) gerät im Jahr 2000 in das Visier chinesischer Sicherheitsbehörden, nachdem er regimekritische Literatur veröffentlichte. Dank namhafter SchriftstellerkollegInnen wie Susan Sontag und Günter Grass sowie auch der US-amerikanischen Regierung, wurde er relativ schnell wieder freigelassen. Seit seiner Inhaftierung in China lebt Bei Ling im ausländischen Exil. 2001 gründete er gemeinsam mit dem späteren Literaturnobelpreisträger Liu Xiaobo den unabhängigen chinesischen PEN-Klub. In den Fokus deutscher Medien rückte er während der Frankfurter Buchmesse 2009: War der Exilchinese zunächst als Podiumsgast eingeladen, sah man schließlich auf Druck der offiziellen chinesischen Delegation von seiner Teilnahme ab. Seither werden seine Essays vermehrt in deutscher Sprache publiziert.

Unter anderem wurden Bei Lings Gedichte, Essays und Buchrezensionen in der New York Times, Los Angeles Times und dem Harvard Book Review veröffentlicht. In der von ihm begründete Literaturzeitschrift »Tendency« gibt er die Werke internationaler Autoren der Moderne, wie Susan Sontag, Paul Celan oder Vàclav Havel in chinesischer Sprache heraus; Hauptzielgruppe sind chinesische Exilanten. 2010 nahm Bei Ling die Vergabe des Friedensliteraturnobelpreises an seinen Freund Liu Xiaobo zum Anlass, das Buch »Der Freiheit geopfert – Die Biografie des Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo« herauszugeben. Zwei Jahre später gibt er in »Ausgewiesen – Über China« (Surhkamp, 2012) Einblicke in den chinesischen, literarischen Untergrund. Er schreibt von seiner Zeit in Gefangenschaft und darüber, wie es ist, nicht in seine Heimat zu dürfen.

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