Dominik Busch: Unsere Fahrräder wiegen nichts und kosten ein Vermögen
Ein orangenes Quadrat mit Augen auf blauem Hintergrund. Rechts und links davon kleinere Quadrate
Fr, 10.11.2017 11:00 Uhr CET, Hörspiel

Hier ist die Rede von Männern und Frauen. Sie sind zwischen fünfundzwanzig und vierzig. Sie sehen jünger aus. Sie sind sympathisch und attraktiv. Sie haben dieses Strahlen, etwas Ungezwungenes und Leichtes geht von ihnen aus. Sie sind fit, sie sind durchtrainiert – und oft im Freien. Ihre Fahrräder wiegen nichts und kosten ein Vermögen. Sie sind gut ausgebildet; sie fühlen sich frei. Sie meinen es nicht böse. Sie sind Monster. Unter ihnen: Karen und Sven. Das Paar hat eine kleine Siedlung entworfen, direkt am Meer. Hier leben sie zusammen mit Gleichgesinnten. Sie sind offen – und unter sich. Eines Tages kommt Karens Schwester Gesa zu Besuch. Ein paar Tage am Meer werden ihr gut tun, denkt sie. Sie irrt sich.

»In meinem Hörspiel Unsere Fahrräder wiegen nichts und kosten ein Vermögen geht es mir nicht um die medial allgegenwärtigen Formen von Gewalt, sondern um eine subtilere Art der Unterdrückung und Ausgrenzung. Ich wollte eine Geschichte erzählen, in der es um Menschen geht, die ein bestimmtes Ideal zu leben versuchen – dieses Ideal beinhaltet, gut ausgebildet und gut informiert zu sein. […] Es ist eine Lebensform, bei der alles zu einem Statussymbol wird: Aussehen, Beruf, Bildung, Wohnort, Freunde und vieles mehr. Und alle diese Sachen kann man wie Waffen vor sich hertragen, Waffen in einem sozialen Kampf der Ab- und Ausgrenzung.« (Dominik Busch)

Dominik Busch, geboren 1979 in Sarnen/Schweiz. Autor, Musiker und Hörspielmacher. Hausautor am Luzerner Theater (2015/16) und am Theater Basel (2016/17). Hörspiele u.a. »Draußen im Watt leg ich dich hin« (2014), Theatertexte u.a. »Draußen die Stadt« (2014), »Das Gelübde« (2016), »Die Beflissenen« (2016), »Das Recht des Stärkeren« (2017).

Mit: Katja Bürkle, Brigitte Hobmeier, Gabriel Raab, Steven Scharf, Georgia Stahl
Realisation: Dominik Busch
Produktion: BR 2017 Länge: 51’36’’

Im Anschluss folgte eine Jurydiskussion und ein Publikumsgespräch mit Dominik Busch (Autor und Realistation) und Christine Grimm (Dramaturgie). 

Begleitprogramm

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