Drei unterschiedliche Bilder auf denen Teri Wehn Damisch zu sehen ist

03.04.2013

Teri Wehn Damisch im Dialog mit Prof. Weibel

Mit einer retrospektiven Auswahl an Kurz- und Dokumentarfilmen der französischen Filmschaffenden Teri Wehn Damisch widmete ihr das ZKM | Karlsruhe im Januar 2013 ein bisher einzigartiges, zweitägiges Filmprogramm.

VON SARAH GRÖHBÜHL

Seinen Höhepunkt fand das Filmscreening in der Weltpremiere des neuen Werkes der mehrfach mit internationalen Preisen bedachten Regisseurin: »Les Enfants Otages de Bergen-Belsen« – ein Film, der die Verschleppung von Kindern in das Konzentrationslager Bergen-Belsen thematisiert.

Im Dialog mit Peter Weibel spricht die studierte Literaturwissenschaftlerin über ihren Beitrag zum Erfolg des Genres – vor allem im Bereich der Kunst- und Künstlerdokumentation – und erklärt, aus welchen Gründen auch historische Inhalte kreativ aufgearbeitet werden sollten, um ein dauerhaftes Dokument zu schaffen. Damisch bietet hier einen Einblick in ihre Arbeitsweise, anhand derer sie den Entstehungsprozess ihrer Filme näher erläutert.

In den letzten zehn Jahren hat sich der Dokumentarfilm als eigene Filmgattung zu unvorstellbaren Höhen entwickelt. [...] Eine der außergewöhnlichsten Personen dieser neuen Welle des Dokumentarfilms, die gleichzeitig zu ihren GründungspionierInnen gehört, ist Teri Wehn Damisch.

Peter Weibel, Vorstand des ZKM | Karlsruhe

Mit der Dokumentation »Les Enfants Otages de Bergen-Belsen« leistet sie nicht einen von vielen Beiträgen zum Holocaust, sondern hebt ihre Arbeit von anderen Filmen dieser Art ab: Aus zwei Kameras und einer Doppelprojektion baute sie ein Dispositiv auf, um die evokative Macht der unbewegten und bewegten Bilder zu nutzen. Damit konnte sie bei den Überlebenden Erinnerungen wecken, die ein gewöhnliches Interview nicht zu Tage gefördert hätte.

In diesem Zusammenhang kommen Peter Weibel und Teri Wehn Damisch auch auf die Bedeutung der »mise en scène«, der Inszenierung, für das Werk der Regisseurin zu sprechen und eruieren, ob und wie sich ihr Œuvre von den Arbeiten der Künstler des »Cinema direct« unterscheidet.