Installationsansicht "rosalie: Helios"

10.06.2013

rosalie

rosalie [ʁoˈzaːli̯ə] ist der Name der deutschen Installationskünstlerin, die faszinierende, experimentelle Raum- und Figurenkonzepte entwirft. Ihre Königsdisziplin ist die Verbindung von Licht und Klang. Sie selbst beschreibt das ZKM als Quelle der Inspiration und einen besonderen Ort für die Umsetzung ihrer Licht-Theater.

VON ZKM REDAKTION

„Das ZKM | Karlsruhe: an und für sich und besonders für mich ein großes, fulminantes Forschungslabor, für meine Arbeiten in der Bildkunst und der Lichtkunst - mit seinen innovativen, immensen Möglichkeiten insgesamt und im Besonderen mit und durch Peter Weibel. Schon lange mit Lichtkunst mich beschäftigend, ist Peter Weibel immer wieder der  initiale Impuls für mich als Partner, Mentor, als spiritus rector, als Denker, als Künstler. Mit ihm in ständigem Diskurs konnte und kann ich in meinem Schaffen das universale Theater des Lichts in Bewegung setzen, mit all seinen künstlerisch-wissenschaftlich-inhaltlichen Facetten und Dimensionen.“ – rosalie

Im Jahr 2006 war rosalies universales Licht-Theater erstmals am ZKM zu sehen. Für das spartenübergreifende Musiktheater-Projekt namens »cosmos³ – Verklärte Nacht« entwarf die Künstlerin zu den Kompositionen »Pierrot Lunaire« und »Verklärte Nacht« von Arnold Schönberg eine Lichtlandschaft. Während sich Schönberg mit seiner Musik kompositorisch in die Zukunft begab, war es rosalie, die diesen Utopien mit ihrer Lichtinstallation ein „Gesicht“ gab. Bereits ein Jahr später, 2007, begrüßte das ZKM rosalie abermals in seinen Hallen: »Helios« nannte sich ihre neueste Installation – hängende Lichtgärten erfüllten den Subraum des ZKM_Kubus, die mit Klängen von Ludger Brümmer und Chandrasekhar Ramakrishnan akustisch erweitert wurden.

Bereits 2006 hatte die Stuttgarter Künstlerin in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Georg Friedrich Haas das Projekt »HYPERION_Fragment« für die Donaueschinger Musiktage entwickelt. Von 2008 bis 2009 war diese Komposition aus Licht im ZKM_Foyer zu bestaunen: Eine einzigartige Licht-Skulptur mit über 3000 computergesteuerten Beleuchtungseinheiten, die ein atemberaubendes Spiel von Licht, Farben und Rhythmus generierten. Die bislang letzte Lichtinstallation von rosalie, die am ZKM war, ist »CHROMA_LUX«. Im Rahmen der Ausstellung »IMAGINING MEDIA@ZKM« realisierte sie im ZKM_Foyer eine neue großdimensionierte Lichtskulptur. Erstmals wurden damit räumliche Strukturen aus Licht erschaffen – Licht-Gebilde, die sich in ständiger Wandlung von Farbe, Zeit und Rhythmus befanden.

„Dem ZKM, und damit Peter Weibel, Christiane Riedel und dem Team habe ich alles zu verdanken. Dort kann ich immer wieder zu  großen, experimentellen Aufbrüchen und Grenzüberschreitungen starten, um neue Sprachen der Ästhetik zu erforschen, zu produzieren – ein umfassendes Abenteuer.“ – rosalie

Übrigens: Jüngst hat sie im Museum der bildenden Künste Leipzig den Ausstellungsraum für die Werkschau »Weltenschöpfer. Richard Wagner, Max Klinger und Karl May« um ihre Räume erweitert: Für Karl May entwarf sie einen riesigen, mit Amerika-Bildern projizierten Canyon, der Raum für Max Klinger erinnert an eine Waldlichtung mit Filz-Blättern, Bruchstücken aus Brahm’s Dritter Klaviersonate und wechselndem Licht und an einer Wand in Wagners Raum findet sich eine LED-Wand mit männlichen und weiblichen Torsi. Für den Klang sorgte eine Re-Komposition von »Der Ring«, ein am ZKM produziertes Stück von Matthias Ockert. Ein tolle Rezension zu dieser Präsentation fand sich dazu auch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dem Titel »Drei Männer, eine Frau, drei Wunder«.

Der Ausstellungskatalog mit einem Beitrag von Peter Weibel rosalie und die Phoseografie oder die Erfindung der Lichtkunst als Raum- und Zeitkunst sowie Abbildungen der Originalräume sind im Museum der bildenden Künste Leipzig erhältlich. (Hatje-Cantz, Ostfildern 2013)

Außerdem erschienen: rosalie Lichtkunst - rosalie light art : the universal theater of light erhältlich im ZKM | Museumsshop.

Kategorie: Ausstellungen