Peter Weibel: Zu einer materiellen Geschichte der Medien

Dauer
34:30
Kategorie
Vortrag/Gespräch
Datum
04.11.2010
Beschreibung

Die Restaurierung und Konservierung von Gemälden und Skulpturen war nie nur eine Frage des Stils und der Komposition, sondern ebenso eine Frage der Materialität. Ebenso ist die Restaurierung und Konservierung von Medienkunstwerken nie nur eine Frage des Konzepts, sondern mehr denn je eine Frage der Materialität. Was werden die Museen machen mit Kunst, deren Verfallszeit eingeplant ist, seien es Schokoladeskulpturen von Dieter Roth, seien es Magnetbänder und digitale Datenspeicher. Die These von Herrn Weibel lautet: Der Speicherraum expandiert unendlich, die Speicherzeit implodiert in immer kürzeren Abständen. Ressourcenknappheit ist das Schicksal der technischen Trägermedien und der technischen Künste (von Neonröhren bis zu alten Fernsehapparaten).

1944 in Odessa geboren, studierte Literatur, Medizin, Logik, Philosophie und Film in Paris und Wien. Seit 1984 ist er Professor an der Universität für Angewandte Kunst in Wien, von 1984 bis 1989 war er Professor für Video und Digitale Kunst am Center for Media Study an der State University of New York in Buffalo. 1989 gründete er das Institut für Neue Medien an der Städelschule in Frankfurt, das er bis 1995 leitete. Von 1986 bis 1995 war er künstlerischer Leiter der Ars Electronica in Linz und von 1993 bis 1999 Österreichs Kommissär der Biennale von Venedig, von 1993 bis 1998 Chefkurator der Neuen Galerie in Graz und seit 1999 Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe.

Mitwirkende