Robert E. Mulvey: Molecular Architecture and Synergy in Organometallic Chemistry

Dauer
56:09
Kategorie
Vortrag/Gespräch
Datum
17.07.2011
Beschreibung

Der deutsche Chemiker Wilhelm Schlenk (Universität Jena) experimentierte 1917 erstmals mit Organolithiumverbindungen. Dank dieser und anderer richtungsweisender Leistungen wurde Schlenk für den Nobelpreis vorgeschlagen, der ihm jedoch nicht verliehen wurde, da „Organolithiumverbindungen zu instabil für praktische Anwendungen“ seien. Ein Jahrhundert später sind Organolithium und andere Organometallverbindungen zum unverzichtbaren Grundstoff in der Herstellung von Arzneimitteln, Farbstoffen, Duftstoffen, Agrochemikalien, Polymeren und vielen anderen Gebrauchsgegenständen geworden.
Entgegen ihrem Ruf, schwierig zu verarbeiten und sogar luftentzündlich zu sein, entfalten Organolithiumverbindungen auf molekularer Ebene atemberaubend schöne Strukturen von unglaublicher Vielfalt. Ihre Struktur ist nicht nur in ästhetischer Hinsicht bedeutend - sie bestimmt zugleich die chemischen Eigenschaften dieser nützlichen Materialien. Wir stellen unseren Beitrag zur Entwicklung dieser Strukturen vor, mit besonderem Augenmerk auf die entstehenden Bauformen und Muster.
Chemiker suchen ständig nach neuen Wegen zur Verbesserung der Organometallchemie. Wir beschäftigen uns aktuell mit „synergistischen Bimetallen“, deren Komponenten über die Struktur miteinander kommunizieren und Reaktionen zulassen, die mit konventionellen Organometallverbindungen undurchführbar waren. Grundlage dieses neuen Forschungsgebiets ist die faszinierende Welt der molekularen Architektur. So können Atomringe fremde Moleküle aufnehmen, wie die untere Abbildung eines Natrium-Magnesium-Rings, der ein Eisenmolekül an sich bindet, zeigt.
Umschlaggrafiken spielen als Blickfang eine immer größere Rolle in der chemischen Literatur. Wir präsentieren Beispiele aus unseren Veröffentlichungen.