Terrestrische Universität: Die richtige Nutzung von Land

Gespräch mit Julia Pongratz und Stéphane Verlet-Bottéro

Gespräch mit Julia Pongratz und Stéphane Verlet-Bottéro
Gespräch mit Julia Pongratz und Stéphane Verlet-Bottéro
Dauer
1:12:00
Kategorie
Vortrag/Gespräch
Datum
12.11.2020
Beschreibung

Wie nutzen wir Land? Wie pflegen wir Georefugien im Zeitalter des Artensterbens? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt unserer Terrestrischen Universität, an denen sich die beiden Stimmen der Klimaforscherin Prof. Dr. Julia Pongratz und des Künstlers Stéphane Verlet-Bottéro treffen werden.

In diesem Gespräch werden wir den vielfältigen Auswirkungen der Frage begegnen: Wie nutzen wir Land, und welche Auswirkungen hat die Landnutzung auf das Klima? Auf welchem Land leben wir, und wie ist dieses vom Klimawandel betroffen? Gibt es »richtige« Landnutzungen, und welche Art von Politik brauchen sie? Solche Fragen verlangen nach terrestrischen Ansätzen: in das Globale und Lokale verwickelt, in der planetarischen Skala und den lokalen Ökosystemen verwurzelt. »Terrestrisch werden«, wie es der Begriff der »Kritischen Zone« verlangt, bedeutet auch zu wissen, welches Land wir pflegen und welche Unterkünfte wir erhalten können – dies sind weitere Aspekte, über die diese interdisziplinäre Zusammenkunft nachdenken könnte.

Julia Pongratz ist Professorin für Physikalische Geographie und Landnutzungssysteme an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie studierte Geographie an der LMU und der University of Maryland, promovierte am Max-Planck-Institut für Meteorologie/Universität Hamburg über die frühen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf das Klima und forschte an der Carnegie Institution, Department of Global Ecology, Stanford, über Geoengineering und Ernährungssicherheit. Seit 2013 leitet sie am Max-Planck-Institut für Meteorologie eine Forschungsgruppe zu Erdsystemmodellierung und Landnutzungseffekten. Sie ist Mitglied des Wissenschaftlichen Lenkungsausschusses des Global Carbon Project und trägt als Autorin zum jüngsten und demnächst erscheinenden Bewertungsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) bei.

Stéphane Verlet-Bottéro ist Künstler, Umweltingenieur und Kurator. An der Schnittstelle von Forschung, sozialer Praxis und Aktivismus entwickelt seine Arbeit gebietsbezogene Strategien, die Ökologien der Versorgung erforschen. Er ist Dozent an der Ecole Centrale Paris, seit 2012 Kurator des NA-Projekts, Forscher am Unbewitch Finance Lab, Mitbegründer der Kunst- und Permakultur-Plattform Zone Sensible. Er ist Mitherausgeber von »Même si on pense que c'est foutu« (L'Harmattan, 2017), einem Buch über Graswurzelbewegungen und radikale Ökologie. Zu seinen jüngsten Ausstellungen und Aufführungen gehören »Ruines et Futurs« (Partcours Festival, Dakar), »The School of Mutants« (Oslo Architecture Triennale), »Rituals to Unbewitch Finance« (Aurillac Festival), »Forum for Radical Imagination and Environmental Knowledge« (Sorbonne Universität). Er arbeitete als Kurator mit dem Institut Kunst (Basel), dem Technê Institut (Buffalo), dem Artsadmin (London), dem Science Museum (London) und der documenta (13) (Kassel) zusammen.