Lebensform

[le:bənsfɔɐ̯m]

Verwandte Begriffe: Gemeinschaft, Holobiont, Mit-Werden, Terraformer, Versammlung, Zusammensetzung

Im Deutschen beschreibt der Begriff Lebensform zum einen »eine Lebensweise« – eine Reihe bewusster Entscheidungen, die die Gewohnheiten unseres Alltags prägen. 

       Zum anderen versteht man darunter eine Form, in der sich das Leben organisiert, was bedeutet, dass wir selbst Lebensformen sind. In der Vergangenheit haben die Menschen eine taxonomische Hierarchie der Lebensformen entwickelt, in der wir uns selbst an die Spitze gestellt haben. Doch in den Worten von Lynn Margulis und Dorion Sagan sind wir nur »einer von vielen wuchernden Bestandteilen eines riesigen, von Mikroben beherrschten lebendigen Systems.«[*]

       Indem wir uns selbst als eine Lebensform unter vielen anderen begreifen, erkennen wir an, dass wir nicht unabhängig von diesen anderen Lebensformen existieren können, mit denen wir in existenzieller Abhängigkeit stehen.

       Wie könnte diese Erkenntnis unsere »Lebensweise« beeinflussen?

[*] Lynn Margulis und Dorion Sagan, Dazzle Gradually: Reflections on the Nature of Nature (Hartford, VT: Chelsea Green Publishing, 2007), 182.