Eco Games
Screenshot des Computerspiels "ECO"; Ein Hirsch schaut auf eine Stadt, die bald von einem Meteorit getroffen wird.
Eine Sonderausstellung in 'zkm_gameplay. the next level'
Mi, 28.07.2021 – So, 03.04.2022

Können Computerspiele helfen, die globale Erwärmung aufzuhalten? Welchen Einfluss haben Spiele auf unser Verhalten gegenüber der Umwelt? Und wie viele Ressourcen verbrauchen wir, wenn wir spielen? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich »Eco Games«, eine Ausstellung im Rahmen von »zkm_gameplay. the next level«. Entdecken Sie Spiele, die sich mit der Frage nach dem Verhältnis von Serious Games und der Umwelt auseinandersetzen.

1972 brachte Atari die Arcade Version des Computerspiels »PONG« in die Bars und Shoppingmalls der USA. Im gleichen Jahr veröffentlichte der Club of Rome seine vielbeachtete Studie »Die Grenzen des Wachstums« und legte damit den Grundstein der modernen Ökologiebewegung.

Wenngleich mit Verzögerung, wurde die gesellschaftliche Bedeutung von Umweltthemen schließlich auch in der Spielebranche anerkannt: Mit »Balance of the Planet« (1990) und »EcoQuest: The Search for Cetus« (1992) erschienen Anfang der 1990er-Jahre zwei Titel, die sich explizit auf die drohende Zerstörung unseres Planeten bezogen. Computerspiele zu diesen Themen – sogenannte »Eco Games« – stellen jedoch immer noch eine Nische in der ständig wachsenden Computerspielproduktion dar.

Play it – before you (have to) live it

»Eco Games« spielen in Umgebungen, in denen die Zerstörung oder der Erhalt der Umwelt thematisiert wird. Die Spieler:innen müssen ihre Fähigkeit zu nachhaltigem Handeln unter Beweis stellen. Die Hoffnung von Spieleentwickler:innen ist, dass durch den immersiven und interaktiven Charakter des Mediums Computerspiel bei den Spieler:innen ein Bewusstsein für ökologische Fragestellungen entsteht und letztlich langfristige Verhaltensänderungen bewirkt werden.

Mit dem Genre der dystopischen und posthumanen Spiele lassen sich Szenarien erleben, die Auswirkungen menschengemachter Katastrophen aufzeigen und ihre Verhinderung thematisieren. Ganz im Sinne von »Play it – before you (have to) live it« [Spiele es – bevor du es lebst (leben musst)].

Die Ausstellung, die von Dominik Rinnhofer, Professor für Game-Design an der Macromedia-Fachhochschule, Stuttgart, kuratiert wurde, umfasst sieben Spiele aus den Jahren 1990 bis 2020. Eine Serie von Online-Gesprächen mit Expert:innen aus den Bereichen Kulturtheorie, Psychologie und Gameentwicklung geben vertiefende Einblicke in die Fragen der Ausstellung. 

Spiele der Ausstellung

Chris Crawford – 1990

In diesem Simulationsspiel geht es darum, verschiedene Parameter der Politik und Finanzwelt so zu manipulieren, dass unser Planet überlebensfähig bleibt.

Sierra On-Line / Gano Haine, Jane Jensen – 1992

»EcoQuest: The Search for Cetus« ist eines der ersten digitalen Spiele, die Naturschutz zum Thema haben.

Paolo Pedercini – 2011

In vier Minispielen werden einzelne Produktionspunkte eines Smartphones kritisch reflektiert.

Causa Creations / Tilmann Hars – 2014

Wo landen unsere Elektrogeräte, wenn wir sie wegwerfen? »Burn the Boards« geht der Sache auf den Grund.

USC Game Innovation Lab / Tracy Fullerton – 2017

Das Spiel macht Henry David Thoreaus Erfahrungen als Einsiedler in der Natur erfahrbar. Die Spieler:innen können in seine (Gedanken-)Welt eintauchen und dabei seine Philosophie nachempfinden.

Strange Loop Games / John Krajewski – 2018
ECO

Verwende die verfügbaren natürlichen Ressourcen, um eine Zivilisation zu erschaffen, die in der Lage ist, den Meteoriten aufzuhalten, ohne dabei vorher den Planeten zu zerstören.

ustwo games – 2020

Begleite die elfjährige Alba auf ihren Streifzügen über eine wunderschöne Insel und gründe mit Freunden eine Bewegung zum Schutz der Natur!

Impressum
Team

Projektleitung: Jenny Starick
Kuratorische Assistenz: Laura Schmidt

Organisation / Institution
ZKM

Begleitprogramm