Lawrence Lek

Sinofuturism (1839–2046 AD)

Unscharfe Darstellung einer eines leuchtenen Tunnels mit rotem Schriftzug »SINOFUTURISM« und chinesischer Untertitel
Künstler/innen
Lawrence Lek
Titel
Sinofuturism (1839–2046 AD)
Themenbereich
#MaschinellesLernen #GenealogieDesCodes
Hashtag
#KünstlicheIntelligenz #Computing
Jahr
2016
Medium / Material / Technik
HD-Videoessay
Size / Duration
60 Min.

In der Ausstellung vom 21.03.2018 bis 27.05.2018

Der »Sinofuturismus« ist eine unsichtbare Bewegung. Ein Gespenst, das sich bereits in einer Billion Produkte, einer Milliarde Menschen und einer Million verborgener Narrative eingenistet hat. Er ist eine Bewegung, die nicht von Individuen getragen wird, sondern von vielen sich überlagernden Strömen. Von Bevölkerungsbewegungen, Warenströmen und Prozessabläufen. Da hinter dem »Sinofuturismus« keine bewusste Absicht oder ein Urheber steht, wird er oft mit dem zeitgenössischen China verwechselt. Aber das ist nicht richtig. »Sinofuturismus« ist Science-Fiction, die bereits existiert. Die Arbeit »Sinofuturism« ist ein Videoessay, der Science-Fiction, dokumentarisches Melodrama, sozialen Realismus und chinesische Kosmologie miteinander verbindet, um die aktuellen Probleme Chinas und die der chinesischen Bevölkerung in der Diaspora kritisch zu beleuchten.

Von vielen westlichen Medien wird China als das exotische, orientalische »Andere« dargestellt. In den nationalen Medien wird China als heroisch und geeint gezeigt. »Sinofuturism« geht es weniger darum, gegen diese verzerrenden Narrative anzugehen, sondern vielmehr einen kritischen und spielerischen Ansatz der Subversion kultureller Klischees zu entwickeln. Indem die Arbeit die sieben zentralen Stereotype der chinesischen Gesellschaft aufgreift (Computernutzung, Kopieren, Computerspielen, Lernen, Sucht, Arbeit und Glücksspiel), zeigt sie, dass Chinas technologische Entwicklung als eine Art künstliche Intelligenz gesehen werden kann.