Long March: Restart

Feng Mengbo – 2008

Ein zweigeteilter Bildschirm zeigt eine normale und eine vergrößerte Ansicht einer Straßenszene aus dem Jump'n'Run-Spiel "Long March: Restart"

Seit den 1990er Jahren ist zu beobachten, dass sich KünstlerInnen Computerspielen zuwenden. Der chinesische Künstler Feng Mengbo ist einer der Pioniere dieser neuen, künstlerischen Zuwendung zu digitalen Spielen.

Im Jahr 2002 kommt durch Feng Mengbo erstmals ein internationales Publikum mit künstlerischen Computerspielmodifikationen in Berührung. Der Künstler stellt seine Arbeit »Q4U« (2000/02) auf der documenta11 in Kassel aus. Die in »ZKM_Gameplay« präsentierte spektakuläre Arbeit »Long March: Restart« ist ästhetisch angelehnt an zweidimensionale Computerspiele der 16-Bit-Ära. In Feng Mengbos Computerspiel vermischt sich die Symbolwelt kommunistischer Propaganda mit Versatzstücken der westlichen Konsumwelt sowie Asien-Stereotypen in Computerspielen wie bspw. »Street Fighter II« (der aus diesem Spiel bekannte Sumoringer E. Honda und die chinesische Kämpferin Chun Li haben ihre Auftritte). Die über kabellose Controller spielbare Installation verfügt über eine sechzehn Meter lange Projektion, die das Spielgeschehen in extrem querrechteckigem Format zur Anschauung bringt. So persifliert die dezidiert politische Arbeit in Form und Inhalt den Heldenmythos des Langen Marschs der kommunistischen Partei in den Jahren 1934 und 35.

Text von Stephan Schwingeler

 

zkm_Gameplay Ausstellung
Weitere Informationen zur Ausstellung.