Mirai Moriyama

Ein Tänzer eingehüllt in Plastikfolie

Mirai Moriyama absolvierte eine Ausbildung in zahlreichen Tanz­disziplinen, unter anderem in Jazz, Stepptanz, klassischem Ballett und Hip-Hop, nahm aber auch Schauspielunterricht für Bühne und Film. Seit einiger Zeit arbeitet er an Werken, die mehrere künstlerische Genres und Räume überspannen. Er verfügt über die Fähigkeit, verschiedenste nicht-menschliche Figuren darzustellen, etwa Katzen, Insekten oder Roboter, und erforscht damit die Hybridität des digitalen und analogen Körpers. So versucht er, die Vorstellung eines neuen Sensoriums auf einer bestimmten Metaebene zu verkörpern.
 

Upload a New Mind to the Body (2016)

Einer Tänzer mit nacktem Oberkörper ist auf einem großen Screen zu sehen
Mirai Moriyama: »Upload a new mind to the body« (2016), in »New Sensorium«, ZKM 2016
© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Felix Grünschloß

Seine eigens für diese Ausstellung konzipierte Soloperformance »Upload a New Mind to the Body« zielt darauf ab, die Grenzen zwischen Subjekt und Objekt aufzulösen. Mirai Moriyama wird eine Membran tragen, die ein bestehendes Betriebssystem (OS) darstellt. Diese Mem­bran trocknet und blättert aufgrund seiner intensiven Körperbewegun­gen ab, als würde sich ein neues Betriebssystem hochladen und mit den vorhandenen Grundeinstellungen kollidieren. Die Klangkomposition, die die Performance untermalt, zerteilt den Namen des Künstlers in die Silben »MO-RI-YA-MA-MI-RA-I«, was der Darbietung einen dadaisti­schen Gestus verleiht. Das gleichnamige Video folgt dem Konzept der Performance. Eine spezielle Kamera fängt alle Details von Moriyamas Hautoberfläche sowie seine exakten Körperbewegungen ein, um den Übergang Zeit/Raum darzustellen.