Naturally Speaking

In der Ausstellung vom 20.10.2017 bis 05.08.2018

»NaturallySpeaking« ist als experimenteller Essay angelegt, der die folgenden Behauptungen aufstellt: Erstens, dass das Verhältnis zu unseren Endgeräten zunehmend durch Mündlichkeit geprägt wird; dass Mündlichkeit nicht nur gesprochene Sprache bedeutet, sondern auch unterschiedliche Formen des Schreibens einschließt, die durch Social-Media-Plattformen hervorgebracht werden; dass unsere mit Spracherkennung ausgestatteten Endgeräte oftmals eine flache, unemotionale Art zu sprechen evozieren und damit Kommunikation zu einem Prozess werden lassen, bei dem man für Maschinen verständlich zu sein hat; und schließlich, dass affektbetonte, nichtsprachliche und vibrierende Klänge, die über die den Programmen inhärenten Klangbilder hinausgehen, zu einer »eingeschränkten, unverständlichen Art des Sprechens« führen könnten, aus der sich, wie Dina Al-Kassim schreibt, immer wieder ein »Gegendiskurs« entwickelt.

Ganz konkret greift dieser Essay in das Standard-Trainingsprogramm der Spracherkennungssoftware von Macintosh-Rechnern ein, indem bedeutende Geschichten zur Geburt und dem Nachleben der Stimme nochmals erzählt werden. Auf einem angrenzenden Monitor zeichnet ein Bildschirmschoner das Schmelzen eines Schiffes aus Eis, einer Nachbildung von Pantagruels Schiff, nach.