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Veranstaltung

Rom – die ewige Stadt im Wandel

Fr, 18.04. – So, 20.04.2008

Vom 18. bis 20. April 2008 findet das internationale wissenschaftliche Symposium »Rom – die Ewige Stadt im Wandel« innerhalb der 19. Europäischen Kulturtage Karlsruhe statt. Veranstaltet wird das Symposium vom ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale der Universität Karlsruhe (TH) in Zusammenarbeit mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe und dem Badischen Staatstheater unter der konzeptionellen Leitung von Caroline Y. Robertson-von Trotha (ZAK), Peter Weibel (ZKM) sowie Generalintendant Achim Thorwald (Badisches Staatstheater).

Mit dieser Veranstaltung leistet das ZAK bereits zum 10. Mal einen Beitrag zu den Europäischen Kulturtagen in der Fächerstadt. Ebenfalls im April 2008 richten sich alle Augen auf Rom und die politischen Veränderungen, die sich durch die italienischen Parlamentswahlen ergeben werden. Welche politische und kulturelle Rolle spielt heute die italienische Hauptstadt, die im Laufe der europäischen Geschichte Macht und Einfluss besaß? Italienische und deutsche Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Medien werden in diesem Symposium aktuelle Fragestellungen zu Italien aufgreifen und diese mit der breiten Öffentlichkeit diskutieren.

Am 18. April wird Prof. Dr. Vittoria Borsò die Veranstaltung mit dem Festvortrag »Eine Welt zwar bist du, oh Rom, doch… – Rom heute: Imaginäre Metropole und Raum transkultureller Dynamik« im ZKM_Medientheater eröffnen. Die Referentin ist Lehrstuhlinhaberin für Romanische Literatur- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und wurde 2005 mit dem Verdienstorden »Cavaliere Ufficiale della Repubblica d’Italia« ausgezeichnet. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema »Libertas oratoria – Medien, Markt und Demokratie in Italien« treten Journalisten aus beiden Ländern, wie etwa Pierfrancesco Frerè (stellvertretender Chefredakteur der italienischen Nachrichtenagentur »Ansa« und dort Kolumnist der Politik-Sparte) in einen Diskurs über die Medienlandschaft Italiens und die Verankerung der neuen Medien im italienischen Alltag ein, wobei vor allem die Aspekte Pressefreiheit und die Bedeutung von Fernsehen, Printmedien und Internet zur Sprache kommen.

Unter anderem wird Prof. emer. Eleonora Barbieri Masini (»Future Studies and Human Ecology« an der Päpstlichen Gregorianischen Universität Rom, Gründungsmitglied der »World Future Studies Federation«, Mitglied des Club of Rome) am Samstag, 19. April, im ZKM_Medientheater zu Gast sein. Masini referiert über »Rom heute: Soziale Veränderungen und mögliche zukünftige Entwicklungen. Anzeichen für Europa«.

Zu den Teilnehmern des Podiums »Ius atque iustitia – Mafia, Recht und Auslegung« am Sonntag, 20. April, im Mittleren Foyer des Badischen Staatstheaters gehören beispielsweise Rainer Griesbaum, stellvertretender Generalbundesanwalt und Leiter der Abteilung Terrorismusbekämpfung, sowie der sizilianische Politiker Leoluca Orlando. Er ist ehemaliger Bürgermeister von Palermo, Abgeordneter des italienischen Parlaments sowie des Europaparlaments und Präsident des »Instituto per il Rinascimento Siciliano«. Die Vorführung des italienischen Films »100 Schritte – I cento passi« über den jungen Radioredakteur und Anti-Mafia-Aktivisten Guiseppe Impastato schließt das Symposium ab.
 

Programm

Fr 18.04.08, ZKM_Medientheater

19:00 Uhr
Eröffnung

Grußworte
Christiane Riedel,Geschäftsführerin des ZKM | Karlsruhe 
Margret Mergen, Bürgermeisterin der Stadt Karlsruhe
Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Direktorin des ZAK, Universität Karlsruhe (TH)

Festvortrag
»Eine Welt zwar bist Du, o Rom, doch… –  Rom heute: Imaginäre Metropole und Raum transkultureller Dynamik«
Prof. Dr. Vittoria Borsò, Lehrstuhlinhaberin für Romanische Literatur- und Kulturwissenschaft, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf
 

20:00 Uhr
Podium
»Libertas oratoria – Medien, Markt und Demokratie in Italien«

Italienische und deutsche Journalisten treten in einen Diskurs über die Medienlandschaft Italiens und die Verankerung dieser Medien im italienischen Alltag. Aspekte wie die Pressefreiheit und der Einfluss auf journalistische Inhalte, aber auch die Rolle von TV, Printmedien und Internet als Sprachrohr und Multiplikator von Botschaften sollen thematisiert werden.

Teilnehmer
Prof. Alberto Abruzzese, Professor für Soziologie der Kommunikation, Universität IULM, Mailand
Pierfrancesco Frerè, Stellvertretender Chefredakteur und Kolumnist bei der italienisch Nachrichtenagentur Ansa
Karl Hoffmann, Freier Korrespondent bei den ARD

Moderation
Eggert Blum, Journalist bei dem SWR 2 Forum

 

Sa 19.04.08, ZKM_Medientheater

09:30 Uhr
Grußworte
Susanne Laugwitz M.A., Festivalleiterin, Kulturamt der Stadt Karlsruhe
Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Direktorin des ZAK, Universität Karlsruhe (TH)

Themenblock »Urbs et orbis – Rom, Europa und die Welt?«

Roms multiple Identitäten als Ausdruck von unterschiedlichen »Vergangenheiten« – selbst das »Erste« und »Wahre« Rom lässt sich nicht losgelöst von seinen vielfältigen Ereignissen aus und um die Stadt Rom begreifen. Die einleitenden Grundsatzvorträge werden Impulse aus dem lokal manifestierten und zugleich ideellen Weltzentrum Rom behandeln.

»Rom heute: Soziale Veränderungen und mögliche zukünftige Entwicklungen. Anzeichen für Europa«
Prof. emer. Eleonora Barbieri Masini, Professorin für Future Studies and Human Ecology, Päpstliche Gregorianische Universität Rom

»Rom, die EU und das Mittelmeer: Von der Vergangenheit bis in die Zukunft«
Nicola Muscogiuri, Dozent für internationale Wirtschaft, Politechnische Hochschule für Wirtschaft, Lugano

11:30 Uhr
Themenblock »Memoria in societate – Italiens Erinnerungskulturen«

Wie äußern sich die kollektive Selbstwahrnehmung und Selbstdarstellung der italienischen Bevölkerung? Dieser Themenblock greift die Frage nach dem nationalen Umgang mit der weitreichenden, aber auch jüngeren Geschichte Italiens auf.

»Erinnerungspolitiken/Vergessenheitspolitiken in der Konstruktion des demokratischen Italiens«
Prof. Paolo Pezzino, Professor für Neuere Geschichte, Universität Pisa

»Faschismus aus Stein«
Prof. Emilio Gentile, Professor für Neuere Geschichte, Universität La Sapienza, Rom

13:00 Uhr
Mittagspause

14:00 Uhr
Themenblock »De pluribus unum – Plurale Identitäten in der römischen Gesellschaft«

Der Wandel der italienischen Gesellschaft mit Blick auf die Mehrheitsgesellschaft und ihre Subkulturen steht im Vordergrund. Inkongruente Faktoren wie die “Veralterung“ der Gesellschaft und die Entwicklung des Multikulturalismus fordern nicht nur die politischen Vertreter Italiens, sondern auch die allgemeine Bevölkerung in ihrem Umgang mit Migration und Integration heraus.

»Die italienisch-bürgerliche Kultur zwischen Universalismus und Partikularismus«
Prof. Sergio Belardinelli, Professor für Kultursoziologie, Universität Bologna

»Rom und die Frage des Multikulturalismus: Fokus Islam«
Prof. Khaled Fouad Allam, Professor für Islamische Soziologie, Universität Triest

»Pluralität im multikulturellen Alltag – Ein Praxisbericht aus Rom«
Prof. Jean Léonard Touadi, Professor für Kultur der frankophonen Länder, Universität Mailand

16:00 Uhr
Kaffeepause

16:00 Uhr
Podium »Res novas agendas – Roms Urbanität zwischen kulturellem Erbe und moderner Metropole?«

Thematisiert wird die Kontroverse, die sich durch das Aufeinandertreffen von starrer Reglementierung der Kulturkonservierung und den infrastrukturellen Bedürfnissen in den heutigen Metropolen mit historischem Kulturerbe ergeben.

Teilnehmer:
Dr. Alessandro Benevolo, Architekt im Studio Architetti Benevolo, Cellatica
Dr.-Ing. Heinz-Jürgen Beste, Wissenschaftlicher Referent der Abteilung Rom, Deutsches Archäologisches Institut, Rom
Prof. Antonietta Mazzette, Professorin für Stadtsoziologie, Universität Sassari
Prof. Vieri Quilici, Professor für Stadtplanung, Universität Roma Tre, Rom

Moderation:
Prof. Helmut Kleine-Kraneburg, Professor für Baukonstruktion und Entwerfen, Universität Kaiserslautern

17:30 Uhr
»Via Romana« – Visueller Spaziergang durch Rom bei Prosecco und Tramezzini

Mit Susanne Kosian, Kunsthistorikerin

 

So 20.04.08, Badisches Staatstheater

11:00 Uhr
Grußwort
Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha
Direktorin des ZAK, Universität Karlsruhe (TH)

Podium: »Ius atque iustitia – Mafia, Recht und Auslegung«

Unter den Stichworten »(Be-)Wahrung« und »(Un-)Recht« werden die Machenschaften der italienischen Mafia und ihre europäische Reichweite, sowie der Handlungsrahmen organisierter Kriminalität in Italien, Deutschland und Europa näher betrachtet. In diesem Kontext soll die bestehende Diskrepanz zwischen den gesetzgegebenen Maßstäben und der teilweise sehr subjektiven Auffassung von Gerechtigkeit und Gesetzesauslegung thematisiert werden.

Teilnehmer:
Rainer Griesbaum, Stellvertretender Generalbundesanwalt, Leiter der Abteilung Terrorismusbekämpfung
Prof. Leoluca Orlando, Abgeordneter des italienischen Parlaments und des Europaparlaments |
Prof. Paolo Pezzino, Professor für Neuere Geschichte, Universität Pisa
Jürgen Roth, Freier Journalist und Schriftsteller
Umberto Santino, Gründer und Direktor des Sizilianischen Dokumentationszentrums “Giuseppe Impastato”, Palermo

Moderation:
Andreas Ulrich, Autor und Redakteur bei »Der Spiegel«

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