Unsere Haltung
Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe steht weltweit für einen offenen Kunstbegriff im digitalen Zeitalter. In unserer kuratorischen und wissenschaftlichen Arbeit greifen wir die Wirklichkeit und Komplexität der Zeit auf.
Als global vernetzte Institution arbeiten wir dazu mit Menschen zusammen, die die Vielfalt aller Religionen, Ethnien, Geschlechter und sozialen Hintergründe repräsentieren. Diese Vielfalt bringt eine Reihe von politischen Ansichten und Positionen mit sich, die sich teilweise widersprechen. Wir glauben, dass dies wichtig ist und dass das ZKM der passende Ort für das Zusammentreffen unterschiedlicher Meinungen zu kulturellen und gesellschaftlichen Themen ist. Wir sehen uns als Forum für freies Denken, freie Meinungsäußerung und Dialog, das komplexe Debatten und Ideen fördert und gleichzeitig für gegenseitigen Respekt, die Einhaltung von Menschenrechten und demokratische Werte einsteht.
Leider leben wir aktuell in einer Zeit großer gesellschaftlicher und politischer Konflikte, Gewalt, Kriege und Terrorakte sowie eines zunehmenden Extremismus, der unsere Demokratie gefährdet. Die Gewalt gegen Menschen, insbesondere gegen Zivilbevölkerungen, verurteilen wir auf das Schärfste. Das unermessliche Leid der Opfer lässt uns tief betroffen zurück.
Diese Konflikte und Krisen haben auch einen großen Einfluss auf die Programmarbeit der Kultur- und Kunstinstitutionen in Deutschland. Im Fokus steht dabei ganz aktuell die Frage, wie wir mit dem wachsenden Antisemitismus umgehen. Eine Frage, die sich mit dem von der Hamas gegen Israel gerichteten Terrorakt im Oktober 2023 sowie dem darauffolgenden Angriff Israels auf den Gazastreifen massiv verschärft hat.
Bei aller Wertschätzung für die Vielfalt der Meinungen gibt es aus unserer Sicht auch »rote Linien« in der freien Meinungsäußerung und in der künstlerischen Arbeit. Die Freiheit der künstlerischen Programmarbeit endet dort, wo Antisemitismus, Rassismus und andere Formen menschenfeindlicher Diskriminierung stattfinden sowie Gewalt und Terror verherrlicht und proklamiert werden. Und wo ganz konkret der Staat Israel in seinem Existenzrecht nicht akzeptiert wird.
Schon seit vielen Jahren bietet das ZKM Künstler:innen und ihren Familien, die in ihren Heimatländern von Krieg, Terror und staatlicher Repression bedroht sind, Gastaufenthalte und Stipendien in Karlsruhe an. Dazu arbeiten wir im Netzwerk mit der Initiative Artists at Risk, dem Goethe-Institut, dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, der Martin-Roth-Initiative und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen.