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Ausstellung

Klaus vom Bruch: Ausgewählte Videos

Mo, 27.03.2006

Dass man den 1952 in Köln geborenen Künstler als Pionier deutscher Videokunst bezeichnet, ist ganz offensichtlich nicht seinem Alter geschuldet, sondern der noch immer jungen ästhetischen Erfahrung des Einsatzes technischer Medien in künstlerischen Zusammenhängen. Klaus vom Bruchs Reserviertheit gegenüber traditionellen Medien führte ihn während seiner Studienzeit in den 1970er Jahren in die USA an das California Institute of the Arts, wo Künstler wie John Baldessari oder BruceNauman mit technischen Medien bereits experimentierten.
 
Viele der Motive in seinem Werk, das Videos, Loops, Installationen, Tonobjekte oder Videoskulpturen umfasst, entstammen einem von ihm aufgebauten Archiv von Film- oder Dokumentarsequenzen. Früher am Schneidetisch, heute mit Hilfe des »digital editing« kompiliert und komponiert vom Bruch eindringliche Bildfolgen, die sich nicht einem erzählerischen Ablauf verpflichten. Kurze, szenisch eingefrorene und repetitiv sich aufdrängende Bildfolgen wirken auf den Betrachter ein, treffen ihn mehr unmittelbar körperlich denn intellektuell. Klaus vom Bruchs bildkritische Methode richtet sich auf die subjektive Prägung unserer Wahrnehmung, wie sie durch die Erfahrungen im Umgang mit Fernsehen, Film und Werbung für uns zu einer zweiten Realität geworden ist. Die Videos zeichnet auch nach über zwanzig Jahren ihr kritischer und dabei ebenso spielerischer Umgang mit dem bewegten Bild und der daran gebundenen »Bewusstseinsindustrie« aus.
 
Die Auswahl der im ZKMax gezeigten Videos beschränkt sich, bis auf eine Ausnahme, auf Arbeiten vom Bruchs aus der ersten Hälfte der 1980er Jahre. Dieser retrospektive Querschnitt steht in direktem thematischen Bezug zu der zur selben Zeit in fünf verschiedenen deutschen Städten gezeigten Ausstellung »40jahrevideokunst.de.Teil1«. Eine der Ausstellungsstationen dieses Initiativprojektes der Kulturstiftung des Bundes, das unter der Projektleitung des ZKM von fünf Museen in Deutschland gemeinsam umgesetzt wurde, ist in der Städtische Galerie im Lenbachhaus zu sehen.

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