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Ausstellung

Michael Kosakowski: Fortynine Inside

Fr, 09.03. – So, 29.04.2007

In der Videoinstallation »Fortynine« konfrontiert Michal Kosakowski uns mit einer Erfahrung mit einem Tabu unserer Zeit und unserer westlichen Gesellschaft, dem Tod: Als zeige sich uns der Tod nur noch im zeitgenössischen Gewand der medialen Gewaltinszenierung. »Fortynine Inside« zeigt das Making-of dieser Arbeit. Mittels einer Video-Doppelprojektion führt Kosakowski in die unendlichen, explizit gewalttätigen Weiten des Spiegelkubus von »Fortynine« ein.
 
Zwischen 1996 und 2006 produzierte Kosakowski 49 Kurzfilme zum Thema Mord, ersonnen von Bewohnern der Welthauptstadt der Morbidität, Wien: Er befragte erst Verwandte und Freunde, dann KünstlerInnen, MusikerInnen und später auch SchauspielerInnen nach ihren Mordphantasien und ihrer Bereitschaft, diese Phantasien selbst darzustellen. Die Gewaltphantasien scheinen tatsächlich samt und sonders von der medialen Allgegenwart expliziter Gewalt in Film und Fernsehen gespeist zu sein: Keiner der hundertsechzig Darsteller verfügt über ein Strafregister oder war je in Gewaltverbrechen real involviert.
 
In der Installation »Fortynine« betritt man einen vollverspiegelten Kubus und sieht sich einem, ins Unendliche nach allen Seiten gespiegelten, 49-teiligen HD-Splitscreen gegenüber. Das Faktum zwischenmenschlicher Gewalttaten, hier in einer Ästhetik der Gegenwart, zeigt sich auch in den Emotionen, die sichtbar in den Gesichtern der BesucherInnen stehen und gleichermaßen mit ins Unendliche gespiegelt werden.
 
Die Videoinstallation »Fortynine» ist noch bis zum 25. März 2007 in der Städtischen Kunsthalle München Lothringer 13 zu sehen. Die eigens als Reflex der Ausstellung produzierte und im ZKMax präsentierte Doppelprojektion von »Fortynine Inside« reflektiert sowohl die Arbeit selbst mit filmischen Mitteln, als auch die Position des Betrachters in dieser Installation.

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