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Veranstaltung

Art’s Birthday 2013

Do, 17.01.2013 20:00 Uhr CET

Am 17. Januar 2013 wird der »Art’s Birthday« im Gedenken an den Fluxus Künstler Robert Filliou gefeiert. Der behauptete im Jahr 1963, dass am 17. Januar, seinem eigenen Geburtstag, exakt vor einer Million Jahren die Kunst geboren worden sei. Seit Fillious Tod 1987 führen KünstlerInnen weltweit den »Art’s Birthday« fort: Mit »mailart«, Fax und »slow scan tv events«. Die vernetzten Events finden an verschiedenen Orten statt. Die einzige Voraussetzung ist, dass jede Gruppe Geburtstagsgeschenke senden und empfangen kann. Die ars acustica group der European Broadcast Union (EBU) organisiert seit acht Jahren eines dieser Events: Über die EBU-Satellitenkanäle »Haydn« und »Liszt« werden akustische Geschenke zwischen den Beteiligten ausgetauscht.

Zum 1.000.050. Geburtstagsjubiläum präsentiert SWR2 ars acustica wieder ein fulminantes vierstündiges Live-Konzert in Kooperation mit der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) und dem ZKM | Karlsruhe. Der durch das elektronische Improvisations-Trio/Duo Stock, Hausen & Walkman(1991−2001) bekannt gewordene Matt Wand hat dazu ein sich auf Grenzgebieten bewegendes Trio mit Lucio Capece und Alexis Malbert (aka Tapetronic) gegründet, mit dem er drei Stücke präsentiert, die dem Geburtstag der Kunst gewidmet sind.

In dem Live-Improvisationshörspiel »Borke – Beckett – Boom« von Tobias Borke, Almut Schnerring und Sascha Verlan treffen der seit 10 Jahren ein akustisches Tagebuch führende virtuose Freestyle-Rapper Tobias Borke (aka Rawborke) auf den Beatboxer Philipp Scheibel (aka Pheel) und den Musiker Michel Schulz.

Auch die Gastkünstler Federico Costanza und Junya Oikawa des ZKM | Institut für Musik und Akustik sowie Studierende der HfG werden zum »Art’s Birthday 2013« spielen. Verfolgen kann man das Konzert vor Ort in der HfG, per Live-Videostream oder im Radio bei SWR2.


Programm:

Das Live Konzert im HfG Studio: Do, 17.01.2013, 20 − 24 Uhr
Die SWR2-Sendung: Do, 17.01.2013, 21.03 − 23 Uhr
Der Live-Videostream: 20 Uhr − 24 Uhr

Senderegie: Frank Halbig
Moderation: Andreas Hagelüken
Produktion: SWR/HfG/ZKM 2013

Programmbeiträge von Gastkomponisten des
ZKM | Institut für Musik und Akustik

Federico Costanza (*1976) studierte Klavier, Komposition und Elektronische Musik am Konversatorium in Venedig. Er besuchte Kompositionskurse u.a. bei Sciarrino, Leonardo Da Vinci Programms, das ihm eine künstlerische Residenz am ZKM | Institut für Musik und Akustik einbrachte. Federico Costanzas Kompositionen werden auf internationalen Festivals von renommierten Ensembles der zeitgenössischen Musik aufgeführt.

Nitido for electronics
2008, stereo version 2010, 10:30 min.
Nitido (dt. klar) − Ein Versuch über die Unmöglichkeit, »Klarheit« des Klangs zu messen. In zwei Teilen. Drei Elemente werden im Stück variiert und ihre Beziehungen untereinander untersucht: the Figure, the Cage und the Background.

Sister Bone Blues
2012/13, work in progress, 10 min.
Für Metallplatten, Aktoren, Spielzeugklavier und Live-Electronics. »Erster Preview auf ein Stück, das gerade während meiner Residenz am ZKM | Institut für Musik und Akustik entsteht. Es handelt sich um eine Studie zu meiner Mini-Oper, die auf Texten von E. A. Poe und L. G. Byron basiert. Sister Bone Blues ist die Geschichte einer Frau, die lebendig begraben wird (Madelines Scheintod) und ihres Bruders, der meint ihren Gesang, ihre leisen Seufzer aus dem Grab zu hören. Besonderen Dank an Joachim Hirling, der mir half, die wunderbare Metallplatte zu finden!« (Federico Costanza)

Junya Oikawa, 1983 in Sendai, Japan geboren. Seit 2011 ist er am ZKM | Institut für Musik und Akustik als Gastkünstler aktiv. Seine musikalische Karriere begann Oikawa als Gitarrist in Indie Rocks Bands, bevor er dann Elektronische Komposition und Sound Installation studierte. Seine Kompositionen beschäftigen sich mit der Frage, wie natürliche Klänge und Stimmen in akustischen Strukturen abgebildet werden können und wie synthetische und konkrete Klänge durch phonologische Effekte integriert werden können. Junya Oikawa realisiert Klanginstallationen und spielt Solokonzerte mit Elektronischer und Elektroakustischer Musik. Oikawa erhielt den »New Music Forms«-Preis der Kunststiftung Baden-Württemberg und 2012 ein Stipendium der POLA Art Foundation, Japan.

Voice Spell
Produktion 2009 in Japan, 6:03 min.
Komponiert für eine Klanginstallation. Eine akustische Fantasie entfaltet anhand von Stimmen, die aus weiter Ferne zu kommen scheinen

thi th--thi...a.a. a..a.....aa u e - - - - - -o
Produktion 2009 in Japan, 3:24 min.
Ausgewählt für das Electronic Language International Festival »FILE2012 − HYPERSONICS«, Brasilien. »Triggered by the phonologic effect of voices, it produces organic dynamism of the acousmato (space) by instantaneously transforming acoustic density and its stereoscopic effect in the space« (Oikawa)

Parhelion
Produktion 2006 in Japan, 7:03 min.
Abbildung einer zeitlichen Erfahrung, in der Fragmente von Gefühlen wie von der Decke hängen, so als ob man den Traum an sich beobachten könnte, bevor er seine Geschichte erzählt.

Bell Strata2
Produktion 2012 am ZKM, 7:01 min.
Ausgewählt für den Prix Pierre Schaeffer 2012 Radio Art section, France. Finale aus der »Bell Fantasia«-Serie, Auftragskomposition des Festivals Europäische Kirchenmusik 2012, Schwäbisch Gmünd

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