Narzisstische Maschine

Der »Homo Algorithmus« erlebt die Wirklichkeit heute wie in ein Spiegellabyrinth aus dem 19. Jahrhundert. Damals sah man sich im Spiegellabyrinth mit einem multiplen Bild von sich selbst konfrontiert und hatte Schwierigkeiten sich in diesem imaginären Raum zu orientieren und wieder heraus zu finden. Der digitale Raum potenziert das Spiegellabyrinth: Das perpetuelle Suchen und Hochladen von personalisierten Inhalten in sozialen Netzwerken ergibt ein ungleich komplexeres multiples Eigenbild im digitalen Raum.

Wir folgen unserem »Abbild« und fühlen uns bestätigt, dass wir »Wir« sind. Wir bestätigen uns selbst in einem modernen Spiegellabyrinth, verloren in einer Selfie-Kultur, in der unser Selbstbildnis in eine Dauerbeziehung mit den Algorithmen eingetreten ist.

Die »Narzisstische Maschine« doppelt das reale Abbild der BesucherInnen in einer Projektion. Sie multipliziert das reale Abbild algorithmisch, bis sich die BesucherInnen vor einem abstrakten, dynamischen, explodierenden Bild wiederfinden: Das wahre Wesen des Narzissmus wird sichtbar als eine Sehnsucht, die sich in einem Kreislauf nach Anerkennung und Liebe sehnt – eine Liebe, die in einem zerfallenen, multiplen Spiegelbild von sich selbst nie gefunden werden kann.

Softwareentwicklung: Lukas Böhm, Lukas Feller
Sound: Lorenz Schwarz