EASTN-DC Residency
am ZKM | Hertz-Labor
Anlässlich des künstlerischen Forschungs- und Entwicklungsprojektes EASTN-DC hat das Hertz-Labor ein neues Artist-in-Residence-Programm entwickelt, das KünstlerInnen die Möglichkeit bietet, innovative Projektvorschläge an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technologie zu realisieren.
KünstlerInnen konnten sich bis Ende April in drei Einreichungsclustern bewerben und offene Projektvorschläge einreichen, die sich entweder mit innovativen Methoden der Klangverräumlichung oder der künstlerischen Anwendung des dreidimensionalen Scanverfahrens Volumetric Capturing oder mit disruptiven Zukunftstechnologien auseinandersetzen.
In einem aufwendigen Prozedere wurden fünf Projektvorschläge von Aaron Einbond, Justine Emard, Takuto Fukuda, Silvia Rosani und Giulia Vismara ausgewählt. Diese sollen ab September 2020 am Hertz-Labor realisiert werden.
Aaron Einbond
Im Rahmen seines Aufenthalts am Hertz-Labor wird der US-amerikanische Komponist Aaron Einbond ein neues Werk komponieren, das die Zuhörenden in einen virtuellen Flügel versetzen wird. Einbond wird hierfür einen neuartigen Ansatz zur Klangverräumlichung verwenden, der Ambisonics höherer Ordnung (HOA) mit künstlicher Intelligenz (KI) kombiniert, um die Abstrahlungsmuster akustischer Instrumente mit maschinellem Lernen zu reproduzieren.
Takuto Fukuda
Der Komponist, Klangkünstler und Performer Takuto Fukuda wird am Hertz-Labor die Möglichkeit haben, mit einem von der US-amerikanischen Firma Evercoast entwickelten Forschungsprototyp für Volumetric Capturing zu arbeiten. Die volumetrische Erfassungstechnologie ermöglicht es, dreidimensionale Inhalte auf begrenztem Raum zu erfassen und diese sowohl als Punktwolke zu visualisieren als auch als voll texturierte dreidimensionale Darstellung auszuspielen. Fukuda wird diese Technologie in seine Mixed-Reality-Komposition mit dem Titel »Simulacra« für Cello und Elektronik implementieren.
Silvia Rosani
Silvia Rosani wird ein interaktives sensorengestütztes Environment entwickeln, in dem Internet-of-Things-Geräte auf widersprüchliche Art und Weise auf die Stimmung von BesucherInnen reagieren. Die Stimmung will Rosani auf der Grundlage von Spracheingaben ermitteln, wofür die Künstlerin neue KI-Methoden zur Emotionserkennung aus dem Forschungsfeld der natürlichen Sprachverarbeitung anwenden wird.
Justine Emard
Unterstützt durch einen französischen KI-Entwickler, wird die bildende Künstlerin Justine Emard das Schwarmverhalten von Bienenvölkern mit Hilfe von Algorithmen des maschinellen Lernens analysieren und im Rahmen einer reaktiven großformatigen Installation künstlerisch reflektieren.
Mit der freundlichen Unterstützung des Bureau des arts plastiques des Institut français und des französischen Kulturministeriums.