Beschreibung
Das abendländische Denken lebt von der Illusion der Identität und Selbstgleichheit des menschlichen Subjekts. Immer geht es ihm um die Frage "Wer bin ich?". Immer wird diese Frage beantwortet, indem man dem Ich ein zuhause verspricht, eine transzendentale Intimität und Selbstvertrautheit mit sich. Und dennoch ist klar: dass dieser Wille und dieses Begehren und diese atemlose Ethik, die eine solche Selbststabilisierung in einer Ich- oder Selbstentität fordert, sich der ontologischen Katastrophe verdankt: der Ahnung, dem Wissen, dass es kein Subjekt gibt. Vielleicht gibt es so etwas wie ein Subjekt: nur ist es nicht identisch mit sich.