Santiago Sierra
Geburtsjahr, Ort
Rolle am ZKM
- Künstler:in der Sammlung
Biografie
Sierras Arbeit versucht, die Perversität der Machtstrukturen sichtbar zu machen. Diese Strukturen fördern die Entfremdung und Ausbeutung der Arbeiter:innen, die Ungerechtigkeit der Arbeitsbeziehungen, die ungleiche Verteilung des vom Kapitalismus produzierten Reichtums und die perverse Natur von Arbeit und Geld sowie die Rassendiskriminierung in einer Welt, die von unidirektionalen Migrationsströmen – Süd–Nord – geprägt ist.
Indem er einige der Strategien des Minimalismus, der Konzeptkunst und der Performancekunst der 1970er-Jahre aufgreift und aktualisiert, unterbricht Sierra die Kapital- und Warenströme (»Obstruction of a Freeway with a Truck’s Trailer«, 1998; »Person Obstructing a Line of Containers«, 2009) . Dabei heuert er Arbeiter:innen an, um ihre prekäre Situation aufzuzeigen (»20 Workers in a Ship’s Hold«, 2001; »Repetition of the Writing of a Phrase«, 2022) und untersucht die Mechanismen der Rassentrennung, die sich aus wirtschaftlichen Ungleichheiten ergeben (»Hiring and Arrangement of 30 Workers in Relation to Their Skin Color«, 2002; »Economical Study on the Skin of Caracans«, 2006). So stellt Sierra die Narrative in Frage, die eine von staatlicher Gewalt getragene Demokratie legitimieren (»Veterans of the War of Cambodia, Ruanda, Kosovo, Afghanistan, and Irak Facing the Wall«, 2010–2012; »Los encargados«, 2012).