Jeanette Schulz
Geburtsjahr, Ort
Biografie
Jeanette Schulz beschäftigt sich mit verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Seit 1995 arbeitet sie eng mit Wissenschaftlern aus den Gebieten Entwicklungsbiologie, Neurophysiologie und Emotionsforschung zusammen. Ihre Forschungserkenntnisse überträgt sie in großformatige Schautafeln, Comics und Zeichnungen. Die »Theoretischen Ojekte«, mit denen sie komplexe Denkmodelle teilweise sehr humorvoll visualisiert, finden auch in der Lehre und im direkten Kontakt mit Patienten Anwendung. In vielen ihrer Arbeiten entsteht das, was sie wiederum in einer eigenen Arbeit als »Loop« bezeichnet: der Rückverweis einer künstlerischen Formulierung auf ihren eigenen kognitiven Entstehungsprozeß; eine Arbeit verweist auf ein kognitives Phänomen, das in der Darstellung des Phänomens selbst wiederum nachvollzogen wird. Der Verweis ist in Jeanette Schulz' Arbeit überhaupt ein wichtiges Prinzip: viele ihrer Arbeiten durchlaufen die unterschiedlichsten Stadien. Häufig ist der Ausgangspunkt eine Mnemoskizze, die dann zu einem Comic, einem »Theoretischen Objekt« ausgearbeitet wird, wovon wiederum möglicherweise Trainingsmaterial für den therapeutischen Einsatz abgeleitet wird. Dieses Prinzip wird im Katalogbeitrag von Jeanette Schulz, für den der Designer Walter Pamminger ein graphisches Konzept entwickelt hat, veranschaulicht: er hebt die Linearität, der ein Buch für gewöhnlich unterworfen ist, auf zugunsten eines »freien Navigierens« über ein verzweigtes Assoziationsfeld.
1987-1994 | Hochschule für Bildende Künste, Hamburg; Gasthörerin der Neurowissenschaften, Universität Hamburg |
1995 | Studium der Philosophie und Naturwissenschaften [Promotionsthema »Struktur und Dynamik des Kosmischen«], Universität Wien |
2000 | Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Küste, Hamburg |
Ausstellungen (Auswahl) | |
1994 | »Cocktail«, Kunstverein Hamburg |
»Lost Paradise«, Kunstraum, Wien | |
1995 | Produzentengalerie, Hamburg |
1996 | »Surfing Systems«, Kasseler Kunstverein |
1997 | »State of the Art«, Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen |
1998 | »Das Denken ist schlichtweg nass«, Galerie 20.21, Essen |
2000/2001 | »ars viva - Kunst und Wissenschaft« [Staatliche Galerie Moritzburg, Halle; Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen; ZKM⎥Karlsruhe] |
[2001] |