Douglas Davis

The Austrian Tapes

1974
© Douglas Davis
Artist/s
Douglas Davis
Douglas Davis
Künstler:in / Künstlergruppe
Douglas Davis
Titel
The Austrian Tapes
Jahr
1974
Kategorie
Video
Format
Analogvideo
Material / Technik
U-Matic, s/w, mono, Originalformat: Open Reel Sony
Maße / Dauer
00:17:00
Mitwirkende
Darsteller/in
Sammlung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien
Beschreibung
„Mein Versuch war und ist es, Zwei-Wege-Metaphern - über Live-Übertragungen - in unseren Denkprozess einzubringen. Alle frühen Zwei-Wege-Telecasts waren strukturelle Invasionen (…)” [1]
Mit dem Video »The Austrian Tapes« untersucht Douglas Davis das Medium Fernsehen. Es wurde für ein Videosymposium und die von Horst Gerhard Haberl kuratierte Ausstellung »Art as Living Ritual« [Kunst als Lebensritual] in der Galerie P.O.O.L in Graz realisiert. Davis wusste von Beginn an, dass die Arbeit live vom ORF im Fernsehen ausgestrahlt werden würde. Mit diesem Wissen zielte er darauf ab mit dem Publikum, das Zuhause vor ihren Endgeräten saß, aktiv zu interagieren. Er unterteilt das Video hierfür in drei Teile, die jeweils ca. fünf Minuten andauern. In jeder Sequenz wird das Publikum vom Künstler aufgefordert eine bestimmte Aktion auszuführen. In »Handing« scheint es, als würde Davis mit seinen Händen die Mattscheibe des Fernsehers von innen heraus berühren. Dieser Effekt wird in Wirklichkeit durch eine Glasscheibe erzeugt, die vor eine Kamera positioniert ist. Davis spricht dabei die Betrachter:innen unverwandt an, es ihm gleich zu tun. In »Facing« wiederholt er diesen Prozess mit seinen Wangen und Lippen. Zuletzt kommen im Teil »Backing« seine Brust und sein Rücken zum Einsatz.
Neben »The Austrian Tapes« entsteht eine Reihe von ähnlichen Videos – »The Florence Tapes« (1974) oder »The Caracas Tapes« (1975) – die alle dem Ziel folgen unmittelbar mit den Menschen vor dem Fernseher in Kontakt und in einen direkten Austausch zu treten. Sie sind als Versuch zu deuten, die durch das Medium entstehende Distanz und Passivität zu überwinden.

[1] Eng. Org.: “My attempt was and is to inject two-way metaphors—via live telecasts—into our thinking process. All the early two-way telecasts were structural invasions […].”, Interview mit Douglas Davis von David Ross, in: »Video Art – An Anthology«, 1976 (erstmals gedruckt in »FLASH ART«, Nr. 54–55, Mai 1975), S. 33.

Autor

Clara
Runge

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